Ein letztes Mal über die Anden

So, jetzt sind die letzten Kilometer abgebrochen. Jeden einzelnen genieße ich in vollen Zügen.

Kurz nach sieben mache ich mich auf Richtung Mendoza. 200 Kilometer geht es entspannt Richtung Süden immer an den schneebedeckten Anden entlang.

Nach Mendoza geht es dann rechts in die Berge. 250 Kilometer geht es auf guter, kurviger Bergstraße Richtung Westen.

Nach gut 200 Kilometern, auf etwa 3000 Metern, kommt der Grenzübergang nach Chile. Auf der Straße war schon etwas Verkehr und hier an der Grenze ist richtig was los.

Zu meiner Überraschung können die mit mir als Europäer gar nichts anfangen. Keiner weiß wirklich welche Dokumente ich brauche und was sie tun müssen. Es geht soweit, dass ich ihnen erklären muss wie die Dokumente auszufüllen sind. Den argentinischen Zoll kann ich aber bei bestem Willen nicht überreden mein Motorrad aus dem System „auszuchecken“. Naja. Schon komisch, an den winzigsten Grenzen wussten sie besser Bescheid als hier.

Dann geht es den Pass wieder runter und aus den 15 Grad oben werden 35 unten.

Ich fahre noch ein paar Meter und ca. 150 Kilometer vor Valparaíso beziehe ich eine Herberge.

Es ist 15 Uhr und ich Laufe in die Stadt. Menschen auf der Straße, Geschäfte offen und ich bekomme was zu Essen – man merkt gleich, dass man nicht mehr in Argentinien ist. Aber die Menschen sind gleich auch etwas reservierter.

Am kommenden Morgen fahre ich dann nach Valparaíso. 20 Grad und Nieselregen. Mir egal, ich genieße die letzten Kilometer. Und zum Abschluss noch ein paar Kilometer am Pazifik entlang.

Um 11 bin ich schon an meiner „Basis“ in Valparaíso. Schön wieder hier zu sein. Großes „Hallo“ und große Freude. Es ist ein schönes Gefühl das erste Mal in vier Monaten an einen Ort zu kommen den man schon kennt. Habe sogar das gleiche Zimmer mit dem tollen Ausblick.

Zum Mittagessen gibt es mein Notfall-Snikers. Es hat mich 4 Monate im Trinkrucksack begleitet und wurde zum Glück nicht gebraucht.

Im Anschluss geht es gleich mit dem Aufzug in die Stadt um einen Koffer zu kaufen.

Auf dem Hinweg hatte ich meine Holzkiste. Da konnte ich den ganzen Kram fein verstauen. Jetzt kommt die Kleine direkt in den Container und ich muss mein Gepäck etwas umorganisieren.

Am Montag gebe ich die Kleine ab und erledige die Formalitäten. Und dann geht es auch langsam auf den Weg nach Deutschland.

This is Dakar!
Die letzte Etappe - ein 45 Stunden-Tag

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