This is Dakar!

Nachdem es gestern in der Stadt eine kleine Dakar-Fiesta gab, geht es heute zur Dakar Rallye.

Kurz nach 11 mache ich mich auf. Zum ansehen habe ich mir einen offiziellen Zuschauerplatz 30 Kilometer nördlich ausgesucht. Dort sehe ich zwar „nur“ Autos und Lastwagen, aber die Motorradetappe wurde für heute eh abgesagt.

Als ich raus fahre kommen mir schon unzählige Supportfahrzeuge entgegen. Wohnmobile für die Topfahrer und dann jede Menge gewaltige sehr geländegängige Support-LKWs. Unglaublich eindrucksvolle Gefährte.

Am geplanten Ort ist recht viel los und es ist recht organisiert. Gefällt mir nicht. Ich fahre 5 Kilometer zurück. Dort gab es auch eine Ansammlung Menschen.

Hier ist es fein. Ich orientiere mich, spreche ein wenig mit den Einheimischen und beziehe dann meinen Campingstuhl mit Blick auf das ausgetrocknete Flussbett. Hier soll es dann zur Sache gehen.

Dann passiert erst mal eine Ewigkeit gar nichts. Ich habe nette und gut ausgerüstete Nachbarn. So darf ich im der sengenden Hitze mit unter ihr Zelt und werde vorzüglich mit Fleisch vom Grill versorgt. Für die Argentinier ist das hier wie ein Familienausflug. So gibt es auch einen Eisverkäufer.

Weiterhin passiert nicht nichts. Da, ein Hubschrauber. Alle springen auf, in der Hoffnung, dass jetzt ein Auto kommt. Nichts, wir nehmen wieder Platz.

Oben auf der Straße dröhnen jetzt die Motoren. Die Motorräder kommen gerade auf der Verbindungsetappe hier vorbei. Ein Sound der Gänsehaut verursacht.

Leider ist die Straße 200 Meter weg und so kann ich nur wenige Blicke von den Bikes und Fahrern erhaschen. Wir widmen uns wieder dem Fleisch.

Weiterhin passiert nichts. Jetzt, vorne springen alle unter lautem Jubel auf. Sekunden später stehe ich in einer Staubwolke.

In nicht vorstellbarer Geschwindigkeit ist das erste Auto an uns vorbei gedonnert.

Ich war ja schon bei ein paar normalen Rallyes. Aber die Geschwindigkeit mit der diese Kisten hier über die Steine und den tiefen Schotter im Flussbett fahren ist nicht vorstellbar.

Wir müssen erst mal umziehen, da wir sonst zu wenig sehen. Bei der Geschwindigkeit sehen wir auf unserem keinen Abschnitt die Fahrzeuge einfach zu kurz.

Dann passiert erst mal wieder lange nichts. Dann das nächste Auto. Wieder sehen wir es nur wenige Sekunden. Doch der Sound und die Action ist phänomenal.

So geht das zwei Stunden. Es kommen in dieser Zeit vielleicht 10 Autos. Warten, staunen, warten.

Dann ganz großer Jubel und tiefes Grollen in der Ferne. Ehrfürchtig heißt es nur „Camión“. Und dann donnert auch schon der erste LKW an uns vorbei. Unvorstellbar!

Ein paar Autos und LKWs später ist es 6 Uhr. Inzwischen sind vielleicht 25 Fahrzeuge vorbei gekommen. Ich hab genug vom Warten und mache mich los Richtung Stadt.

Zwischen weiteren Support-LKWs rolle ich in die Stadt. An den Straßen stehen viele Menschen die den LKWs, aber auch mir, zu jubeln.

Ich fahre noch ein wenig rum und sehe noch ein paar verspätete Motorräder und Quads. Dann ist es genug, hat zudem 35 Grad, und ich verziehe mich ins Hotel.

Ich muss sagen, das ewige Warten war nervig, aber die wenigen Augenblicke in denen man diese Monster in Aktion sieht gleicht das tatsächlich aus. Und dieses gewaltige Drumherum ist schon sehr cool.

Die Dakar kommt näher
Ein letztes Mal über die Anden

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