Meer – Berge – Wüste
Wie bereits die letzten Tage geht es heute noch einmal der Küste Perus entlang.
Dazwischen ein kleines Mittagessen am Meer.
Weil ich noch nicht direkt über die Grenze will, quartiere ich mich im letzten großen Ort ein. In der Straße der Friseure lasse ich mir gleich wieder einen reisetauglichen Haarschnitt verpassen.
Tags darauf geht es zur Grenze. Nur 35 Kilometer. Ein großer, wohl organisierter Übergang. Peruaner und Chilenen sitzen in einem Büro. Wenn ich mal wieder ein spanisches Formular nicht lesen kann, schaue ich einfach maximal planlos. Dann findet sich immer eine hilfsbereite Beamtin, die mir unter die Arme greift.
Genug vom Meer, 1000 Kilometer sind genug. Erst mal wieder in die Berge. Hier im Norden von Chile soll es schöne Nationalparks geben. Also von Meereshöhe erst mal auf 3600 – so zum akklimatisieren. Ich suche mir ein Zimmer, da es hier in der Nacht sehr kalt werden soll. Und ich merke sofort, dass ich wieder im teuren Chile bin. Unter 35 Euro ist nichts zu haben. Da kannst du in Peru 3 mal übernachten. Was solls.
Tankstellen gibt es hier nicht. Die nächste Etappe ist mindestens 400 Kilometer lang. Also frage ich mich im Dorf so durch. Es findet sich Einer, der Sprit aus dem Fass verkauft. Sehr gut, Trichter aufgesetzt und voll gemacht.
Am kommenden Tag geht es dann durch zwei Nationalparks jenseits der 4000 Meter. Es gibt schneebedeckte Vulkane und Salare zu sehen. Wieder mal traumhaft. Fahrerisch anspruchsvoll. Immerhin sind es 200 Kilometer Piste. Und die ist jenseits von gut. Dennoch herrlich.
Kurz vor Ende der Piste treffe ich noch zwei Belgier. Sind mit dem Fahrrad unterwegs und kommen gerade aus Bolivien. Für meine Strecke von heute morgen planen sie 4 Tage – brutal. Wir unterhalten uns lange. Viel Gesellschaft für richtige Reisegespräche gibt es hier sonst nicht.
Ich fahre dann noch 200 Kilometer runter in die Wüste. Ein Campingplatz bietet sich für die Übernachtung an. Ich bin der einzige Gast, werde vom Hund aber gut bewacht.
Schnell was gekocht – Nudelsuppe – Lager aufgebaut, Sterne angeschaut, gute Nacht.
Tags darauf geht es nach Antofagasta. Dort bekomme ich neue Reifen. Unterwegs komme ich an einer Geisterstadt vorbei.
An der einzigen richtigen Tankstelle auf der 400 Kilometer-Etappe entwickelt sich ein richtiger Biker-Treff. Am Ende sind wir zwei Chilenen, zwei Brasilianer und ich. Trinken ist angesagt. Nachdem es am Morgen bitter kalt war, hat es jetzt mehr als 30 Grad und keine Wolken. Alle tanken ordentlich auf.
Dann trennen sich die Wege. Ich hab noch 100 Kilometer in Hitze und heftigem Wind vor mir.
In Antofagasta kläre ich erst mal den Reifenwechsel für morgen und checke dann im Hotel ein. Dank WLAN an der letzten Tankstelle konnte ich ein günstiges vorbuchen.
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