kiss me

Ich komme am Morgen zum Frühstück und die Bedienung von gestern trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift „kiss me“.

Na ja, ich will das Lächeln von gestern mal nicht überbewerten. Aber netterweise hat sie mir das Frühstücksmenü auf englisch übersetzt. So gab es Eier mit Würstchen. Obwohl ich das auch so hinkommen hätte. 

Gegen neun sitze ich auf dem Motorrad und Vladimir von gestern verabschiedet mich als ich das Hotel verlasse. Schnell bin ich im Russland-Travel-Modus. 90 km/h, hin und wieder einen LKW überholen und die Landschaft vorbei ziehen lassen. Dazwischen Tankstopps und Kinder aufs Motorrad setzten. Das Ganze über hunderte Kilometer. Am Straßenrand werden Pilze verkauft. Direkt aus dem Wald. Es gibt viel richtig große Pfifferlinge, aber auch Steinpilze. Alles eimerweise. Entlang den Dörfern verkaufen Mütterchen zudem noch was der Garten hergibt. Ich halte aber nur um Choco-Pie zu essen. Es ist herrlich. 20 Grad, die KTM schnurrt, was will man mehr. Deshalb bin ich hier. So könnte ich ewig fahren, würde da Sankt Petersburg nicht schon auftauchen. Die letzten 15 Kilometer sind richtige Autobahn. Komisch, die Russen fahren dort langsamer als auf den Landstraßen. Gut so, ich ziehe links entspannt der Skyline entgegen. Die Kommunikation mit den Autofahren klappt prima, ich mach Platz, die machen Platz, hier gewunken, da gewunken und alle finden es ok wenn ich mich mal wieder wo vordränge.

Sankt Petersburg ist halt echt riesig. Ich bin schon in der Stadt und denke gleich bin ich da, da sagt das Navi immer noch 10 Kilometer bis ins Zentrum. Zum Glück ist es kurz nach Mittag und es hat wenig Verkehr. Zudem kann ich mich mit der leichten KTM an jeder Ampel vormogeln. Obwohl die Russen sowieso gerne Platz machen wenn sie mich sehen. Somit bin ich schnell am vorgebuchten Hotel. Kurze Dusche, Wäsche waschen und rein ins Getümmel. Hotel ist mitten im Zentrum in einer Nebenstraße. Ich kenne mich ja noch ein wenig aus und laufe schnell die Sehenswürdigkeiten ab. 

Es hat unglaublich viel Touristen. Gleich am Hotel hat es ein schönes georgisches Restaurant. Es hat kaum Touristen und ist super nett. Ich habe Bier und Manti, und einiges mehr. Manti hatte ich schon oft. Im Weitesten wie Ravioli ohne Soße. Aber die hier sind frisch und mit Lamm gefüllt. Die Besten die ich je hatte. Allerdings klappt das mit der Bedienung heute nicht. Die ist durchgehend schlecht gelaunt. No High Five today.

Morgen mache ich Urlaub vom Urlaub. Kein Motorradfahren.

Staffelstab übergeben
Ruhe vor dem Sturm

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