Wo sind die Serpentinen geblieben und Matsch Fun
Gestern war wieder ein völlig verrückter Tag. Das Frühstück war im Verhältnis zum Hotel das schlechteste der letzten Zeit, selbst auch Nachfrage, ob wir vielleicht Marmelade haben könnten guckte uns die Bedienung völlig verstört an. Aber egal, zumindest der Kaffee war okay.
Ziemlich pünktlich saßen wir auf den Moppeds und los ging’s. Die ersten Kilometer ging’s dann noch auf der Hauptstraße gen Süden, dann nahmen wir eine Abzweigung und bogen auf eine Piste ein. Diese Piste und die folgenden Pisten sollten uns nach etwas 60 km wieder auf die Ruta 3N führen. Zuerst war es die typische Piste durch kleine Dörfer und an Feldern und Wiesen entlang.


Dann wurde es besser, so langsam zeigte sich das Bild der Anden wie wir es kennen und mögen, rau und wild! Ebenso war es mit der Piste, diverse Wasserdurchfahrten, zum Teil Knietief, und doch etwas ruppiger, aber noch nicht wirklich anspruchsvoll oder besser gesagt, man musste schon aufpassen, zwischendurch konnte man auch den Blick schweifen lassen. Wir waren bestimmt gute 2 Stunden dann auf über 4000 m Höhe.

Die interessanteste Begegnung hatten wir mit zwei ausgewachsenen Dreiachsern, aber sie haben und freundlich Platz gemacht. Ist in meinen Augen schon eine Leistung, die fetten Lkw über diese enge Piste hierher zu bringen.

Irgendwann am späten Vormittag landeten wir dann wieder auf der R 3N, allerdings war kein Unterschied zwischen der untergeordneten Piste und der Nationalstraße zu erkennen.
Doch das sollte sich bald ändern ;-) Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine perfekte Asphaltstraße auf. Wir waren ziemlich überrascht, aber nahmen das Angebot gerne an. Laut Navi ging es in einer Kurvenorgie hinunter ins Tal und auf der anderen Seite wieder hinauf. Das hat doch was dachten wir.


Doch es kam etwas anders, diese tolle Straße hat massiv unter Erdrutschen gelitten, fast jede Kehre war verschüttet und es war nur eine Spur freigeschoben. Schade, aber irgendwie auch spannend. Wer das in bewegten Bildern sehen möchte folge diesem Link:


ab Minute 22 könnt ihr sehen, wie die Straße gelitten hat. Doch es hat für uns den Fahr-Spaß nicht getrübt, es war eher eine faszinierende Erfahrung die zig Kehren runter und wieder rauf zu fahren. Die andere Seite hatte nämlich ebenso unter den Erdrutschen gelitten.
Die einzige Frage die sich uns stellte war, warum wurde diese Straße einfach so in die Pampa gebaut und nicht komplettiert bzw. Richtig repariert….
Oben auf der anderen Seite ging es dann auf super Asphalt weiter, diesmal ohne wesentliche Schäden. Auch schön fanden wir. Doch dann war es mit der Herrlichkeit vorbei, die gut ausgebaute Straße endete in ein 40 km langen Baustelle. Anscheinend wird hier die Verlängerung der Straße gebaut, die bereits vorbereitete Strecke wäre schon passend und hier wurde mit großem Maschinen- und Personaleinsatz rangeklotzt. Ab und zu war mal Pare angesagt und stellenweise wurde es matschig, leider fing es dann an zu regnen und es wurde anspruchsvoll, zumal noch nicht überall die Tragschicht aufgebracht war und die schweren Lkw den Boden aufweichten.

Aber letztlich haben wir es dann nach Cabana geschafft. Wir fanden eine ordentliche Unterkunft und durften die eingesauten Moppeds im Hof parken. Wir sind dann erstmal ins Dorf, naja, war jetzt nicht wirklich berauschend. Dann regente es wieder und wir sind dann nach sechs in die wörtliche Pizza gegangen, weil wirkliche Alternativen gab es nicht.
Die Pizzeria war im Prinzip ein umgewidmetes Wohnzimmer, naja, nicht unser Geschmack, aber die Pizza war okay.

Dann ging’s zurück ins Hospedaje und wir kuschelten uns unter die 5 Decken, weil es hier auf über 3000m Abends schnell schattig wird.
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