Die verrückten 73 und wieder keine Fähre

Tag 95 und 96 6. – 7. Januar 2023

Roads to Patagonia

Heute geht es nach Gobernador Gregores, einem kleinen Ort inmitten vom Nirgendwo, eben typisch für die Ruta 40. Es sind rund 340 km, davon 73 km Piste, in überwiegend schlechtem Zustand, eben die verrückten 73 km. Viel grober Schotter und wie meistens in Patagonien, viel Seitenwind.

A day in the office
Scheiß-Piste oder die verrückten 73 (km)

Da wir noch argentinische Pesos brauchen, kommen wir erst gegen halb zehn wirklich los. Leider bleiben wir erfolglos und wir wollen nicht warten, bis die Wechselstube aufmacht.

Irgendwie wird das schon gehen.

Die Strecke kennen wir schon von der Fahrt gen Süden, sie ist nicht wirklich reizvoll, weder von der Streckenführung noch von der Landschaft, aber Tobias hat eine neue Idee für ein Video und das lockert dann die Fahrt mit einigen Stopps auf.

Weitblick

Irgendwie verstehen wir die Argentinier mittlerweile nicht mehr, zeigen sie doch, dass sie durchaus Straßen bauen können, aber andererseits lassen sie ihre Straßen auch dermaßen verkommen, dass man sich schon fragt, warum dann überhaupt Asphalt und nicht nur Scheißpisten… Gerade die Ruta 40 ist doch eine der Hauptstraßen in Nord-Süd Richtung und gerade für die Touristen wichtig. Und doch wird da irgendwie kaum was unternommen, um die Straße zu unterhalten. Manchmal hat man eine super asphaltierte Strecke, und plötzlich fehlen da mal 100 oder 200 m Asphalt, einfach so, ohne zu erkennen  warum…

Patagonische Tanke

Okay, auch die verrückten 73 km gehen zu Ende und wir genießen die restlichen Kilometer bis zum Ziel, wenn auch der Wind etwas unangenehm ist.

In Gobernador Gregores drehen wir eine Ehrenrunde, bevor wir uns für ein Hotel entscheiden. Unterm Strich eine gute Wahl. Das mit dem Geldwechseln klappt auch, diesmal ist die Tanke auch Wechselstube!

Heute haben wir relativ viele Motorradfahrer gesehen, alle auf Südkurs. Irgendwie sind wir jetzt froh, schon wieder auf Kurs in den Norden zu sein. Das zieht sich doch ganz schön. Und heute sind wir gerade mal auf Höher von Villa O`Higgins, dem südlichsten Punkt der Carretera Austral.

Treckerdenkmal in Gregores

Unser Hotel hat ein eigenes Restaurant, diesmal gibt es kein Menü, sondern ein Buffet. Neben dem üblichen Fleisch gibt es relativ viel Gemüse und Salat. Und wir gönnen uns mal wieder ein Flasche Wein dazu. Nach dem Essen geht es dann aufs Zimmer. Und weil das Internet ausgefallen ist, fallen wir schnell in den Schlaf.

Am nächsten Morgen gehen wir so gegen Acht zum Frühstück und hoffen, dass das Internet wieder geht, aber Fehlanzeige, der Stromausfall gestern Abend hat da wohl einiges an der Infrastruktur durcheinander gewirbelt. So können wir auch nicht abchecken, wie es mit der Fährverbindung über den Lago Carrera aussieht.

Wieder mal nach Chile
schöner Asphalt

Der Plan ist zumindest bis Perito Moreno zu fahren, wenn es gut läuft fahren wir weiter nach Chile und machen in Chile Chico Station.

Ein Gutes hat die heutige Strecke, es ist nur Asphalt, abgesehen von ein paar kurzen Stücken Schotter. Außerdem ist die Landschaft ab der Hälfte der Strecke abwechslungsreicher und zumindest zu Anfang ist der Wind fast gar nicht zu spüren.    

bunte Felsen an der Ruta 40

Gegen Mittag machen wir einen Tankstopp und futtern ein paar unserer Kekse. Die Tankstelle ist quasi der Treffpunkt aller Reisenden auf dieser Strecke, weil alle hier nachtanken müssen.  Die Zapfsäulen sind rundum mit Stickern der Reisenden beklebt und auch unsere Sticker werden hier aufgeklebt.

einsame Tanke

In Perito Moreno machen wir noch eine kurze Pause und beschließen weiter nach Chile zu fahren und in Chile Chico zu übernachten. Die Einreise nach Chile gestaltet sich etwas langwierig, bei der Migration ist zunächst nur ein Schalter besetzt und der SAG-Mann, sprich Früchtekontrolleur hat Langeweile und wir müssen alle Taschen öffnen bzw. die Klamottentasche durch den Scanner laufen lassen. Wir sehen ja auch aus wie gewerbliche Obstschmuggler.

Seeblick in Chile Chico

In Chile Chico suchen wir zuerst das Fährbüro, das hat natürlich geschlossen. Aber am Sonntag würde um 16:00 Uhr die Fähre fahren. Ich versuche das Ticket online zu buchen, aber angeblich sind für die nächsten Tage alle Plätze ausgebucht. Naja, dann eben nicht.

Wir werden Morgen erst einmal bis Rio Tranquillo fahren und dort eine Piste in die Berge fahren. Je nachdem wie es dann läuft und was das Wetter macht werden wir dort übernachten, wahrscheinlich dann mal im Zelt. Schaun wir mal.    

Torres del Paine
Camping mit ohne Zelt

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