Camping mit ohne Zelt

Tag 97 8. Januar 2023

Roads to Patagonia

Heute geht es nach Puerto Rio Tranquillo, rund 170 km. Eigentlich eine kurze Etappe, aber alles Piste, also rechne wir mit rund 4 Stunden Fahrzeit.

Immer am See entlang

Da heute Sonntag ist und alles entsprechend ruhig verschlafen wir unsere geplante Aufstehzeit und kommen erst gegen acht Uhr hoch. Also geht es schon mal fertig angezogen zum Frühstück.

So kommen wir dann fast zur geplanten Zeit los. Die Stadt ist immer noch wie ausgestorben, selbst an der Tankstelle ist nichts los. Und wir können die Fähre am Anleger dümpeln sehen.

Bis ein paar Kilometer hinter Chile Chico ist die Straße noch aus Beton, danach dann Piste, wie erwartet. Zunächst geht es recht zügig durch eine schöne und wilde Landschaft, immer wieder mit Blick auf den See. Dann kommen ein paar schnelle Abschnitte, die dann wieder von ruppigen Stellen unterbrochen werden. Spektakulär  sind die steilen Abfahrten, die unmittelbar vor einem auftauchen.

Piste von Chile Chico

Leider geben die Fotos das tatsächliche Gefälle nicht wieder, es sind aber bestimmt weit über 20 %!

durch diese hohle Gasse…..

Dann kommt ein besonders spektakuläres Stück, direkt aus dem Felsen geschlagen und am Seeufer entlang. Wirklich toll.

spektakuläre Streckenführung

Dann erreichen wir die Carretera Austral und biegen ab in Richtung Norden. Hier hatten wir die Piste als recht gut in Erinnerung, aber irgendwie war es heute dann nicht so toll. Aber was will man machen, wir müssen das unter die Räder nehmen was kommt.

Seeblick

An der Brücke General Carrera machen wir noch einen kurzen Stopp, bevor es weiter nach Puerto Tranquillo geht.

die rote Brücke

Dort angekommen wird zunächst getankt und dann fahren wir zum Waffelmann. Die Waffeln dort sind einfach spitze, ich habe selten eine so leckere Waffel gehabt.

Da das Wetter eher nach Regen aussieht entscheiden wir uns zunächst hier eine Unterkunft zu suchen. Leider erfolglos, weil entweder viel zu teuer, es werden bis zu 120.000 Pesos aufgerufen, etwa 110 € oder alle Zimmer sind belegt.

Dann also auf Lücke setzen, wir fahren erst einmal wie geplant in die kleine Piste rein. Nach wenigen Kilometern findet Tobias eine Art Campingplatz und er fragt dort nach Unterkunft. Wir bekommen eine kleine Hütte mit zwei Betten und einer Terrasse. Also wie Camping mit ohne Zelt. Und das für 18.000 Pesos. Passt!

unsere kleine Hütte

Da es noch früh ist fahren wir auf der kleinen Piste weiter. Leider fängt es nach wenigen Kilometern an zu regnen. Nach kurzer Überlegung kehren wir um, weil wir in unserer Luxusunterkunft keine Möglichkeiten haben nasse Sachen zu trocknen.

Regenwolken ziehen auf

Aber egal, wir machen es uns dort gemütlich, Schlafsack, Kocher und Campingstuhl ausgepackt, die große Klappe von der Hütte aufgestellt und wir sitzen mit einem Traumhaften Blick und kochen Kaffee. Das hat was und wir genießen einfach den Nachmittag. Tobias kommt auf die Idee, bei unseren Wirten nach Bier zu fragen. Und ja, wir bekommen tatsächlich ein gut gekühltes Sixpack.

unser Ausblick

Völlig entspannt sitzen wir beide auf unserer Terrasse und lassen den Nachmittag an uns vorüber ziehen. Leider bleibt es ziemlich bedeckt und es regnet auch hin und wieder. Also alles richtig gemacht. Und das schöne ist, wir brauchen am nächsten Morgen kein nasses Zelt einpacken!

noch mehr Ausblick

Da wir langsam hungrig werden, hole ich noch schnell unsere Notfallrationen, einmal Nudeln mit Bolognese und einmal Nudeln mit Käse. Also Kocher anschmeißen und die Nudeln ins kalte Wasser schütten und dann aufkochen. Überraschenderweise schmecken die Nudeln sogar ganz ordentlich und wir vertilgen dann beide Portionen.

klein und gemütlich

Anschließend gibt es noch für jeden ein Bier. Da es langsam dunkel und auch kühl wird machen wir die Klappe zu und kriechen in unserer Schlafsäcke. Dort ist es dann schnell muckelig warm und wir sind dann auch schnell eingeschlafen. Nachts höre ich noch wie der Regen aufs Dach prasselt, aber wir liegen ja warm und trocken.

Die verrückten 73 und wieder keine Fähre
Auf nach Coyhaique und Regenpause

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