Marmorhöhlen
Tag 77 19. Dezember 2022
Roads to Patagonia
Für heute Morgen ist erst einmal die Bootsfahrt zu den Marmorhöhlen angesagt.
Da ich gegen halb neun unten am Strand sein soll frühstücke ich schon um halb acht. Tobias kann sich derweil ausschlafen.
Ich bin pünktlich vor Ort und auch die Dame vom Tour Anbieter. Was fehlt ist die zweite Person. Also ist warten angesagt. Da es mittlerweile kurz vor neun ist und sie immer noch nicht aufgetaucht ist werde ich in einem anderen Boot untergebracht. Auch gut.
Noch schnell die Schwimmweste angelegt und unsere Gruppe geht zum Anleger, um in das Boot einzusteigen. Die Boote machen einen guten Eindruck, es passen so 16 Passagiere an Bord, jeweils in Viererreihen. Dazu noch zwei Besatzungsmitglieder, ein Steuermann und eine Reiseführerin.
Als alle sitzen geht es los. Der große Außenborder röhrt los und es geht mit zunehmender Geschwindigkeit über den See mit Kurs auf die Höhlen. Der Blick über den See ist traumhaft, man weiß gar nicht, wohin man zuerst gucken soll.
Dann erreichen wir den ersten Stopp. Sieht schon spannend aus, wie dann das Boot langsam in die Höhle fährt. Das Wasser ist Türkis und man kann sogar den Grund sehen, so klar ist es.
Die Höhlen sind wirklich faszinierend, besonders das Spiel von Licht und Schatten sowie das türkisfarbene Wasser haben es mir angetan. Diese Höhlen sind über Jahrtausende durch das ständige Einwirken des Seewassers entstanden und sind in ihrer Art einzigartig auf der Welt. Im Endeffekt bin ich froh, diese Bootstour gemacht zu haben.
Insgesamt steuern wir drei Punkte an, jeder für sich speziell, einfach schön, gerade auch weil die Morgensonne zum Teil in die Höhlen strahlt. Am zweiten Punkt sind die Höhlen so groß, dass das Boot sogar durch fahren kann. An einigen Stellen gehen die Höhlen tief in den Berg hinein, entstanden durch die unterschiedlichen Wasserstände des Sees. Beim Weiterfahren kommen wir dann an einigen Formationen vorbei, die mit etwas Phantasie Tieren ähneln, so gibt es einen Skorpion, eine Schildkröte und einen Elefanten.
Der dritte Punkt wird Kathedrale genannt. Ein großer Felsen im See, dessen Unterseite durch die Auswaschungen auf Marmorsäulen steht, ebenfalls faszinierend. Mit viel Phantasie kann man z. B. die Kanzel für die Predigten erkennen. Bei mir fehlte es ein wenig daran, aber das macht nichts.
Als Schmankerl zum Abschluss gab es dann noch zwei schnelle Runden um die Kathedrale und dann gings wieder zurück zum Anleger. Insgesamt ein lohnender Ausflug mit tollen Eindrücken.
Zurück im Hotel wartete Tobias schon gestiefelt und gespornt auf mich. Also schnell umziehen, Tasche packen und aufrödeln.
Unser heutiges Tagesziel ist Cochrane, rund 120 km entfernt. Da es ausschließlich Piste sein wird rechnen wir mit gut 3 Stunden Fahrzeit. So gegen 11:30 Uhr starten wir dann vollgetankt gen Cochrane.
Wider Erwarten haben wir heute eine deutlich weniger ruppige Piste, die sich recht zügig fahren lässt. Landschaftlich wird uns wieder einiges geboten, Die Hälfte der Strecke fahren wir mehr oder weniger dicht am Ufer des Lago Carrera entlang und wir werden immer wieder mit schönen Ausblicken auf den See und die Berge am anderen Ufer belohnt.
Kurz vor dem Ende des Sees machen wir einen Fotostopp an der Puente General Carrera. Die Brücke ist als Hängebrücke gebaut und für hiesige Verhältnisse eine der längsten Brücken an der Carretera Austral. Im Sonnenlicht leuchten die Metallteile in einem schönen Rot. Außerdem bietet der Fluss hier einige schöne Motive. Daher wird die Drohne ausgepackt und nach dem üblichen Drohnentanz (Kompass-Kalibrierung) gestartet.
Dann geht es den Rio Cochrane entlang, meistens am Berg mit Blick ins Flusstal und auf die gegenüberliegenden Berge.
Auch hier lässt sich die Piste gut fahren. An der Brücke über den Rio Chacabuco wird noch einmal kurz für ein Foto gestoppt, danach geht es dann direkt nach Cochrane.
Hier machen wir erst einmal eine Runde durch den Ort, um die verschiedenen Hotels in Augenschein zu nehmen. Wir entscheiden uns dann für das Residencial Sur Austral, an dessen Zaun viele blühende Rosenbüsche einladend leuchten. Das Zimmer ist old School, aber gemütlich.
Da wir recht früh vor Ort sind suchen wir ein Café auf. Das war nicht so berauschend, aber es gab wenigsten ein Stück Kuchen und Kaffee, bzw. für Tobias eine Suppe.
Zurück im Hotel habe ich den Blog teilweise aktualisiert und sind dann abends zum Essen gegangen. Das ausgesuchte Restaurant war gut und wir haben auch zwei leckere Biere genossen.
Anschließend war dann auch schon Schlafenszeit. Und Morgen geht es dann nach Villa O´Higgins, dem Ende der Carretera Austral.
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