Carretera Austral mit ohne Regen
Tag 75 17. Dezember 2022
Roads to Patagonia
Heute wird der erste volle Tag auf der Carretera Austral.
Geplant ist bis nach Puerto Puyuhuapi zu fahren, wo es schöne Unterkünfte gibt. Alternativ gibt es noch eine Unterkunft weiter südlich, die zu auch sehr schön zu sein scheint.
Aber erst einmal müssen wir nach dem Frühstück die Regenklamotten anziehen, es regnet leicht und es gibt tiefhängende Wolken.
Mal gucken, wie lange wir im Regen fahren werden. Nach dem Tanken geht es los. Wie erwartet haben wir heute nur Asphalt, schließlich ist die Ruta 7 hier eine Hauptverbindungsstraße zu den nächsten größeren Städten wie z. B. Cohayque.
Allerdings ist das auch sehr angenehm bei Regen. Die Landschaft ist einfach traumhaft, durchaus bergig aber nicht alpin. Die Bergspitzen sind teilweise Schneebedeckt, obwohl wir hier fast Hochsommer haben.
Nach knapp zwei Stunden klart es auf und der Regen ist vorbei. Zum Glück war es eher Nieselregen, aber mein neues Regensetup hat sich schon mal bewährt!
Bei Villa Santa Lucia kommen wir an der Stelle vorbei, wo vor einigen Jahren eine Schlammfurt das halbe Dorf mitgerissen hat. Schon ein beklemmender Anblick und es macht einem bewusst, dass die Natur hier unten doch ungezähmt ist.
Weiter geht es ein wildromantisches Flusstal entlang, dann wieder dicht an mehreren Seen, die Straße teilweise in die Felsen geschlagen. Einfach herrlich das. Zumal jetzt auch die Sonne rauskommt. Im Prinzip kann man alle paar Kilometer anhalten und Fotos machen. Aber wir sind ja zum Motorrad fahren gekommen.
Dann gibt es doch noch eine Schottereinlage, wir klettern eine kleinen geschotterten Pass hinauf und als Belohnung gibt es danach eine neu gebaute Betonstraße, wirklich beeindruckend, sowohl der Schotterabschnitt, als auch danach die Betonstraße.
Wir kommen relativ früh in Puerto Puyuhuapi an, gucken uns die Hotels an und entscheiden uns dann doch fürs weiterfahren, einfach weil wir so früh dran sind.
Runde 80 km sind es noch bis zum anderen Hotel. Also rund anderthalb Stunden Fahrt. Doch diesmal kommt es anders, das Hotel ist geschlossen und im direkten Umfeld gibt es auch keine schöne Unterkunft. Also noch weiter fahren bis zum nächsten Ort namens Villa Manihuales. Zum einen gibt es dort eine Tankstelle und auch einige Unterkünfte. Wir kommen dann im Hospedaje Ruth unter, einer einfachen aber sauberen Unterkunft. Und es ist sogar ziemlich günstig.
Da es schon gegen sechs Uhr war, haben wir in der Unterkunft gegessen, es gab Sushi auf chilenische Art. Ich war eigentlich skeptisch, muss aber sagen, dass es mir ausgezeichnet geschmeckt hat. Dazu gab es zwei Bier. Satt und zufrieden sind wir dann zu Bett. Wir wissen noch nicht genau, wie weit wir fahren werden, aber wahrscheinlich werden wir bis zum Lago General Carrera fahren.
Schon der erste Tag auf der Ruta 7 oder Carretera Austral hat mich total begeistert. Zum einen die unglaublich vielfältige Landschaft und natürlich, dass ich mir einen Traum erfüllen kann. Mal gucken, was die nächsten Tage so bringen.
Schreibe einen Kommentar