Ruta 7 und Nachtfähre

Tag 73 und 74  15.-16. Dezember 2022

Roads to Patagonia

Heute soll es von Osorno über kleine Straßen zur Carretera Austral bzw. der Ruta 7 gehen. Zwar beginnt die Ruta 7 in Puerto Montt, aber Tobias hat eine schöne Alternativroute vorgeschlagen und wir starten dann halt nicht bei Kilometer 1 sondern bei Kilometer 60.

Der Tag der Fähre

Ziel ist Hornopirén, wo wir so oder so auf eine Fähre müssen. Wir kommen zeitig los, um rechtzeitig im Fährbüro zu sein und unsere Optionen abzuklären.

Heuernte ist erledigt

Wir fahren zunächst am Lago Llanquihue auf einer schönen Straße entlang. Unterwegs biegen wir noch zum Vulkan Osorno ab, ein kleines Sträßchen bis fast hinauf zum Gipfel, wo es sogar einen Skilift gibt. Leider hält er sich so früh am Morgen ziemlich bedeckt und so werden es eben Wolkenfotos.

Vulkan Osorno gibt sich bedeckt
Seeblick

Die Straße führt teils direkt am See entlang und die vielen Ausblicke machen richtig Spaß. Anschließend biegen wir ab zum Estero Reloncavi, einem Fjord des Pazifiks.

Vulkan Calbuco

Auch hier geht es relativ eng an der Küste entlang, allerdings wieder auf einer teils ruppigen Piste, aber ebenfalls mit vielen Ausblicken. Auffällig sind die vielen Fisch und Muschelfarmen, die hier zu finden sind. Aber davon gibt es weiter unten an der 7 noch viel mehr. Irgendwo muss ja der Fisch herkommen, der bei uns im Supermarkt verkauft wird.

schöner Ausblick

Am Ende der Piste kommen wir dann auf die Ruta 7 un des wird Asphalt. Im Örtchen Rio Contao machen wir für ein leckeres Fischgericht halt. Es gab für relativ kleines Geld eine ordentliche Portion Fisch mit Pommes und Salat. Wirklich lecker das.

unspektakulär fängt sie an, die 7

Danach ging es weiter nach Hornopirén, wo wir gegen kurz nach drei eintrafen. Der erste Weg führte uns zu den Fährbüros, okay es gab dann nur eins. Und für uns dann auch nur eine Möglichkeit, nämlich die Nachtfähre um 21:00 Uhr nehmen und in Caleta Gonzalo gegen drei Uhr morgens, mitten im nirgendwo, angelandet zu werden. Alle anderen Möglichkeiten hätten uns Umwege oder ein bis zwei Tag Zeit gekostet. Also die Tickets für den Abend gekauft.

Da wir noch reichlich Zeit hatten fuhren wir erst tanken, es war mal wieder ein bisschen Schlange stehen angesagt. Aber wir hatten einen netten Smalltalk mit einem Argentinier.

Hornopiren mit Vulkan

Danach fuhren wir in die Stadt auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen, sowie um ein paar Kleinigkeiten für die Nacht auf der Fähre zu kaufen. So gegen sechs sind wir dann zum Fähranleger um die Zeit bis acht und dann bis zum Einschiffen „totzuschlagen“.

warten auf die Fähre

So langsam trudelten immer mehr Fahrzeuge ein, die Insassen liefen herum und so hatten einige nette Gespräche. Außerdem gab es Kormorane, Boote und Angler zu sehen.

da kommt sie

Als die Fähre dann am Horizont auftauchte kam Leben in die Wartenden. Was aber erst einmal zwecklos war, weil die Fähre erst entladen werden musste. Unter anderen kamen eine Gruppe Moppeds und etliche Lkw heruntergefahren.

Dann ging der Lademeister ganz wichtig mit einer Liste an den wartenden Pkw vorbei. Davon durften dann auch einige als erste an Bord fahren. Dann kamen einige Lkw, wovon einer wieder rückwärts von der Fähre musste, warum auch immer… Dann kamen wieder Pkw und zum Schluss es weiterer Lkw, und danach wir.

gleich sind wir dran

Also, normalerweise macht es ja Spaß Profis bei der Arbeit zuzusehen, aber das hier war bestenfalls Regionalliga, irgendwie gab es immer wieder Verwirrung und auch die Handzeichen der Seeleute an Bord für die Fahrzeuge waren nicht wirklich eindeutig. Aber gut, andere Länder, andere Sitten.

Die Ausfahrt aus der Bucht fand zwar mit Verspätung, aber noch vor Sonnenuntergang statt. So konnten wir vom Passagierdeck noch die Aussicht auf den örtlichen Vulkan, die umliegenden Berge und den Sonnenuntergang genießen.  Danach sind wir rein und haben uns an der Cafeteria mit Kaffee und je einem Empanada eingedeckt.

Sonnenuntergang

Dann haben wir versucht etwas zu schlafen und gehofft, dass die Fähre tüchtig Verspätung hat, weil wir dann nicht so lange am Zielort auf den Sonnenaufgang warten müssen. Weil bei Nacht fährt man hier besser nicht mit dem Motorrad.

Nun ja, die Fähre war pünktlich und kurz nach drei Uhr morgens standen wir dann auf dem Parkplatz neben der einzigen Unterkunft hier, die natürlich längt geschlossen hatte. Auch sonst war hier eher nichts, lediglich eine Art Wartehäuschen war dort. Alle anderen Gebäude waren abgeschlossen oder gehörten zum Hotel. Als dann die Fähre beladen wieder abfuhr wurde es richtig dunkel und still. Nu rein paar Frösche machten komische Geräusche.

Tobias suchte noch etwas herum und fand eine Holzbank und eine Art Wetterschutz, der aber zum Hotel gehörte. Da versuchten wir es uns dann gemütlich zu machen, soweit es eben ging. Wir hatten gut drei Stunden bis zum Hell werden zu überbrücken.

irgendwie geht das

Ich glaube, wir haben auch ein bisschen geschlafen, aber es war doch recht frisch, so auf dem Holzboden zu liegen. So gegen sechs haben wir uns dann einen Kaffee gekocht und sich eine Stunde später nach Chaiten aufgebrochen, in der Hoffnung dort eine Unterkunft zu bekommen.

gegen sieben auf der Sieben

Es war bis kurz vor Chaiten eine Piste und so, wie man sich die Carretera Austral vorstellt. Allerdings war man hier schon mit schwerem Gerät dabei, die Piste zu verbreitern und wahrscheinlich auch zu teeren. Gut, dass wir nicht in der Nacht weiter gefahren sind. Auf dem weiteren Weg sahen wir an einigen Parkplätzen etliche der Autos stehen, die mit uns auf der Fähre waren. Allerdings haben die es wohl etwas bequemer und wärmer als wir gehabt. Dafür haben wir in der Morgensonne die schöneren Eindrücke sammeln können.

Seeblick

Tobias war schon mal hier und wusste ein nettes Hotel, dass wir direkt angesteuert haben. Es gab ein Zimmer für uns und wir konnten sofort einchecken. Sehr schön das. Wir haben uns dann auch schnell unter die warmen Decken verkrochen und sind auch schnell eingeschlafen. Eigentlich wollten wir nur ein zwei Stunden schlafen, sind dann aber doch erst gegen halb eins am Nachmittag aufgewacht. Schnelle hoch, angezogen und erst einmal ein Café aufgesucht, um sozusagen richtig wach zu werden. Danach sind wir durch das Städtchen geschlendert, haben uns noch ein Bier gegönnt und sind wieder zurück zum Hotel.

Chaiten

Dort haben wir noch schnell die Salzkruste von der Überfahrt von den Moppeds gewaschen. Ich habe noch den Blog für die beiden Tage geschrieben. Gleich gehen wir noch Essen und dann kuscheln wir uns wieder in die warmen Decken.

Morgen geht es dann weiter auf dieser berühmten Straße, wahrscheinlich mit relativ Asphalt, aber auch Schotterabschnitten.         

Der Arbeitstag beginnt
Carretera Austral mit ohne Regen

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