Polizei, Schotter, Sturm und 38°

Tag 66 8. Dezember 2022

Roads to Patagonia

Heute lief es anders als gedacht. Ober besser gesagt, der geplante Start um acht Uhr  fiel aus. Wir waren gegen sieben beim Frühstück und danach haben wir unsere Sachen gepackt und sind zu den Motorrädern. Bei aufladen meiner Packtasche bemerkte ich, das irgendwas anders war.

da fehlt doch was…

Beim genauen Hingucken fehlten zwei kleine Packtaschen. Einmal die Sturzbügeltasche mit den Regenklamotten und hinten die Packtasche mit der Abdeckplane und dem Bremsscheibenschloss. Die Strapse für die Befestigung lagen am Boden verstreut. Bei Tobas Motorrad schien nichts zu fehlen. Also sind wir wieder rein und haben den Hotelier informiert, dass wir bestohlen worden sind. Er war tief betrübt, immerhin standen die Motorräder auf seinem abgeschlossenen Hof unter einem Schleppdach. Außer unseren Maschinen waren auch noch vier Maschinen von Argentinien dort abgestellt. Nachdem sie von unserem Missgeschick gehört haben sind sie ebenfalls zu den Moppeds gegangen. Bei einem waren die Seitenkoffer leergeräumt.   

Auf der Überwachungskamera war zu sehen, dass sich in der Nacht Jemand an den Motorrädern und dem Auto vom Hotelier zu schaffen gemacht hat. Also wurde die Polizei gerufen. Die war dann auch schnell vor Ort und nahmen den Sachverhalt auf.

Zum Glück konnte einer der Argentinier englisch, was die Kommunikation deutlich vereinfachte. Da ich als Ausländer betroffen war wurde dann noch die Spurensicherung angefordert. Die gingen dann auch professionell ans Werk. Bei den Motorrädern waren aber keine Fingerabdrücke zu finden, weil die Sturzbügel halt keine ebene Fläche haben. Aber am Auto des Hoteliers haben sie einige Fingerabdrücke gefunden. Die Strapse sahen so aus, als wenn sie mit einer Zange durchgekniffen wurden.

SpuSi bei der Arbeit

Der Schaden ist insgesamt nicht so dramatisch, aber ich muss mir bald neue Regenbekleidung kaufen, da wir in eine Region fahren, wo Regen häufig auftritt. Naja, so was kann immer passieren, so lange es dabei bleibt ist alles gut!

Daher kamen wir also deutlich später als geplant los. So gegen halb elf waren wir dann vollgetankt und abreisefertig. Die rund 320 km bis Chos Malal sollten wir trotzdem gut bewältigen können.

Der TAG im Video

Die ersten hundert Kilometer waren bester Asphalt, so konnten wir einiges an Zeit gut machen. Die Landschaft war wie die letzten Tage, Wüste, immer wieder mit grünen Sprenkeln durchsetzt. Die Temperatur war noch angenehm, aber der Wind nahm zu, war allerdings nicht so schlimm wie gestern.

es geht bergauf

Der Schotterabschnitt war zum Glück nicht so schlimm wie befürchtet, so konnten wir da auch mit rund 40 km/h fahren. Wirklich schlimm wurde es nur, wenn die Autos, die uns entgegenkamen oder überholten einfach mit voller Geschwindigkeit an uns vorbei gebraust sind. Dann mussten wir kräftig Staub schlucken und hatten auf etlichen Metern keine Sicht mehr. Aber auch das ging alles gut.

ab hier wird geschottert
Schotterpiste

Auf der Hälfte der Strecke fuhren wir über eine kleine Brücke, die eine Schlucht überquerte, eigentlich nicht Großartiges, aber es war in gewisser Weise die Miniaturausgabe vom Grand Canyon.

klein aber fein
alte Lava

Am Ende der Schotterpiste gab es dann wieder guten Asphalt.

wieder Asphalt

So gegen zwei machten wir eine kurze Pause und waren dann gegen vier Uhr in Chos Malal, letztlich doch ziemlich abgekämpft, weil ab Mittag die Temperatur weit über 30° stieg und der Wind wieder sehr stürmisch wurde.

Raumkreuzer Orion setzt zur Landung an

Leider haben wir dann recht lange vergeblich nach einer Unterkunft gesucht, die Hotels waren alle ausgebucht und bei einigen Hostals war niemand zu erreichen. Letztlich hatten wir Glück und amen in einem einfachen Hostal unter.

Und das auch noch zu einem super Preis, wahrscheinlich weil der Besitzer selber auch Motoradfahrer ist.

Nach dem Duschen sind wir essen gegangen, es gab diesmal ein richtig leckeres Bauernbrot, fast so gut wie zu Hause. Dazu gab es zwei Bier und als Nachtisch ein kleines Eis. Da alles Unterkünfte belegt waren, entschieden morgen weiter nach Chile zu fahren und uns dort eine Unterkunft für den Pausentag zu suchen.

Ich war ziemlich groggy und bin schon um neun im Bett gewesen.        

Wieder mal die Ruta 40
Auf nach Araukanien

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