Moteros del Oriente
Tag 50 22. November 2022
Roads to Patagonia
Ja, was soll ich sagen, wir sind total überwältigt von der Gastfreundschaft der Moteros del Oriente! Wie versprochen wurden wir pünktlich um 20:00 Uhr von Carlos im Hotel abgeholt. Vorm Hotel wartete bereits Rodrigo auf uns, er war sozusagen unser Dolmetscher. Natürlich fuhr er auch Motorrad, in seinem Fall eine 1200 GS.
Schnell ein Tucktuck angehalten und dann gings los zum Restaurant. Es war ein Chifa-Restaurant, sozusagen eine Fusion aus chinesischer und peruanischer Küche. Dort lernten wir dann weitere Moteros kennen, nette Leute und vereint vom Spirit des Motorradfahrens.

Rodrigo bestellte für alle und wir hatten dann auch ein leckeres Abendessen im Kreise von Gleichgesinnten. Einfach Klasse das. Wir haben überhaupt nicht damit gerechnet, ausgerechnet in Pucallpa auf diese warme und herzliche Form der Gastfreundschaft zu treffen.
Es wurde ein schöner Abend und es gab reichlich Benzingespräche, schließlich waren wir alle Motorradfahrer. Zwar war es wegen der Sprachbarriere etwas schwierig, aber Rodrigo tat sein bestes und so hatten wir einen tollen Abend mit den Moteros del Oriente. Ob nun Edgar, der Presidente oder Rodrigo, Carlos und die anderen Moteros, wir haben schnell eine gemeinsame Sprache gefunden und viel zu erzählen gehabt.
Nach dem Essen ging es noch in ein Eiscafé, wo wir ein spezielles Eis aus einer heimischen Frucht zu probieren hatten. Vom Geschmack her zunächst etwas ungewöhnlich, aber wirklich lecker. Es gab dann noch ein Gruppenfoto auf der Plaza de Armas und wir wurden noch für den nächsten Tag zum Frühstück, einer Bootsfahrt auf dem Yarinacocha See und anschließendem Mittagessen eingeladen. Wir sollten um 08:30 Uhr fertig im Hotel bereitstehen.

Und wir versprochen standen dann Carlos und Edgar pünktlich bereit, um uns abzuholen. Los gings mit dem Auto zum Café, wo bereits Rodrigo und einige andere Moteros auf uns warteten. Es gab ein großes Hallo, weil Ivan mit seiner nagelneuen Ténéré 700 vorgefahren war. Am Ende waren wir wieder 8 Motorradfahrer, die viel zu erzählen hatten.

Also schnell bestellt und dann auf die Fragen geantwortet bzw. selber Fragen gestellt. Die Zeit verging wie im Fluge und der Barrista zeigte uns noch, wie er bei einem Cappuccino einen Inkakopf in den Schaum malt.

Zum Abschluss des Frühstücks bekamen wir vom Chef des Hauses noch eine Tüte heimischen Kaffee und eine Basecap bzw. Tobias ein T-Shirt überreicht. Muchas Gracias an das Café Manu hierfür.

Dann verabschiedeten wir uns von einigen Moteros, da sie keine Zeit hatten und sind dann mit Edgar, Carlos und Rodrigo zum See gefahren. Wo wir dann ein Boot bestiegen und über den See schipperten.

Erster Stopp war ein kleines Dschungeldorf, wo wir ein paar spezielle Schnäpse probierten. Einer hieß auf Englisch „broken underwear“. Also von ähnlicher Wirkung wir „Stichpimpuli“ bei uns. Außerdem kaufte ich dort noch ein kleines Andenken an Pucallpa.
Weiter ging es dann zu einem kleinen Privatzoo, in dem lokale Wildtiere gezeigt wurden, zum Beispiel Kaimane, einige Vögel und Wasserschweine, dazu natürlich der große Prädator des Amazonas, die Anakonda. Die vorhandenen Exemplare waren schon beeindruckend, aber für uns reichte dann ein kleines Exemplar, dass uns von einer Frau präsentiert wurde.

Wieder zurück im Boot tuckerten wir in einen Seitenarm und es fühlte sich fast an wie bei „Apokalypse Now“, als dann plötzlich ein mittelalterliches Burgtor auftauchte. Dort soll einmal ein kompletter Ferienkomplex entstehen. Wir drücken die Daumen, weil die Gegend um Pucallpa einfach wunderschön ist.

Kurz darauf wurden wir dann beim Restaurant „La Choza de la Anaconda“ angelandet. Dort sollte das Mittagessen stattfinden. Auf Empfehlung von Rodrigo bestellten wir für uns Ceviche (eine Fischspezialität in Südamerika), für mich eine Premiere, für Tobias bereits bekannt aus seinen vorherigen Südamerikareisen.

Ich muss sagen, wirklich lecker! Während wir auf das Essen warteten brach dann ein tropisches Unwetter los.

Der Wind war fast ein Sturm und es regnete wie wild, wirklich richtig heftig. Man konnte keine 20 m weit gucken, so dicht viel der Regen. Und es kühlte sich rasch ab, von gut 30° auf vielleicht 20°, für uns eine Wohltat, für Carlos hingegen eher kalt.

Wir haben dann noch den nächsten Tag besprochen, weil die Moteros uns bei der Abfahrt ein Geleit geben wollen. Wir haben dann abgemacht, dass wir uns am Abend melden und unsere Abfahrzeit mitteilen.
Dann ging es zurück ins Hotel. Es war bedingt durch den Regen eher ein kurzer, aber absolut herzlicher Abschied.
Im Hotel gab es noch einen Kaffee für uns und dann gings unter die Dusche. Anschließend habe ich den Blog aktualisiert. Und jetzt gucken wir interessiert auf den Wetterbericht wegen morgen.
Doch mittlerweile scheint es mit der Abfahrt etwas unklar, weil der Wetterbericht für Morgen richtig viel Regen, gerade am Vormittag, vorhersagt. Hmh, schaun wir mal.
So richtig Spaß macht eine Fahrt über Stunden im strömenden Regen nicht….
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