Schlucht des Rio Mantaro

Tag 45 17. November 2022

Roads to Patagonia

Heutiges Tagesziel ist Huancayo, ca. 260 km entfernt. Diesmal gibt es wieder ein Highlight, wir werden auf der Ruta 3S gute 100 km durch die Schlucht des Rios Mantaro fahren.

Das heißt, heute geht es nur zum Schluss noch einmal auf knapp 4000 m und wir müssen nicht Berg rauf und runter fahren. Allerdings heißt das nicht, dass es ein einfacher Tag wird.

Nach dem mittelprächtigen Frühstück geht es dann kurz nach Sieben auf die Straße, zuerst durch den Stadtverkehr von Ayacucho, dann tanken und schließlich raus aus der Stadt. Zuerst folgen wir der Hauptroute durch ein schönes weites Tal auf einer super ausgebauten Straße.

sp fing es an

Das Örtchen Huanta scheint die Hauptstadt der Tucktuck zu sein, sie stellen nahezu 80 % aller Verkehrsteilnehmer und wuseln wie wild durcheinander, das ist echt nicht mehr zu toppen. Irgendwie kamen wir uns da völlig deplatziert vor. Nach dem Örtchen geht es dann hinunter in das Tal des Rios Mantaro. Zu Anfang noch zweispurig wurde die Straße dann überwiegend einspurig, aber eben Asphalt und gut fahrbar.

die Straße wird schmäler

Die größte Überraschung für uns war gleich zu Anfang ein entgegenkommender 40-Tonner, der fast die gesamte Straßenbreite eingenommen hat. Das kann ja heiter werden.

und es wurde heiter

Solange die Straße noch sozusagen im Flachland verläuft geht das ja, aber je weiter wir das Tal hinauf fahren, desto exponierter wird die Straße. Sie ist dann teilweise in die Felsen geschlagen und schlängelt sich dann dem Flusslauf folgend gen Norden. Und dazu kommen dann die nach Bergstürzen nur teilweise wieder hergestellten Streckenabschnitte, die es zum Teil in sich haben. Gerne genommen wird auch immer eine scharfe Rechtskurve im fast 90° Winkel. Gut dass es Hupen gibt! Unterm Strich herrscht hier viel mehr Verkehr als erwartet.

ordentliche Bremsspur

Noch vor ein paar Jahren war diese Straße nicht geteert und galt als gefährlich zu fahren, weil eben in Teilen extrem exponiert. Damals hieß es, man bräuchte bis zu 10 Stunden für die Strecke, die wir heute in knapp drei Stunden gefahren sind.

Man kann deutlich merken, dass der Ausbau der Straße den Orten gut tut, es entwickelt sich langsam eine touristische Infrastruktur mit Hotels und Restaurants und ähnlichem. Es wird viel gebaut und auch sieht man relativ viele private Toyota Hilux, die sonst eher selten sind in abgelegene Gegenden.

immer an der Wand lang

Zwischendurch halten wir bei einem Bäcker und genießen etwas Kuchen, dabei erregen unsere Ténéré einige Aufmerksamkeit und es werden auch Fotos gemacht. Insgesamt eine entspannte Atmosphäre.

Dann geht es weiter, entweder relativ entspannt durch grünes Land oder exponiert am Abgrund entlang, allerdings hier nicht hunderte Meter tief, aber durchaus respekteinflößend.

ums Eck

Die Action-Cam läuft immer wieder mal mit, ich glaube, ich habe auch ein paar Begegnungen mit dem dicken Trucks drauf.  Es geht mal etwas höher hinauf, dann wieder hinunter, aber eben nur mal vielleicht 100 Meter und nicht gleich 2000 m.

den kriegen wir

Insgesamt ein schönes fahren trotz aller notwendigen Aufmerksamkeit. Gegen Mittag kehren wir dann in ein Restaurant ein, faszinierend dabei sind die tropischen Pflanzen rund herum sowie ein schwirrender Kolibri. Auch einen Papagei gibt es dort. Im Gastraum gibt es auch keine Fenster mehr, Tobias meint, ein erstes Anzeichen, dass wir uns den Tropen nähern.

unser Restaurant

Danach geht es die restlichen Kilometer weiter und die Ruta 3S trifft sich mit Ihrer Schwester im Örtchen Izcuchaca. Da beide wieder vereint sind steigt auch prompt die Verkehrsdichte. Parallel zur Straße verläuft eine Eisenbahnstrecke, aber die wird schon lange nicht mehr genutzt, halt ein Relikt aus möglicherweise besseren Tagen. Die Straße ist jetzt auch wieder zweispurig.

Dann geht es aus dem Flusstal hinaus und relativ schnell auf Höhe. Wir werden bis knapp unter 4000 m klettern. Während der Fahrt den Pass hinauf haben wir noch ein Erlebnis der besonderen Art. Zunächst werden wir von einem Toyota Yaris überholt, dann von einem Hyundai Van. Die beiden fahren schon auf Kante und sind todesmutig unterwegs, dann kommt ein Toyota Celica, der hat wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun. Trotz Gegenverkehr quetscht er sich vor mich…

Kurz danach gibt es eine fette Bodenwelle, die ich natürlich besser nehmen kann als er. Also ich wieder vorne. Das kann der Celica so gar nicht ab, also wieder mit dem Messer zwischen den Zähnen an mir und dann Tobias vorbei. Die drei toben dann den ganzen Pass in dieser Art hoch, Echt verrückt. Am Ende ist der Celica ganz vorn und der Hyundai hat sich auch noch mit Müh und Not am Yaris vorbei gedrückt.

Getoppt wird das nur noch vom Stadtverkehr in Huancayo, wo ein Bus und mehre Pkw sich rabiat vor uns drängen… Das war nicht mehr viel Platz übrig für uns!

Wir waren dann so gegen drei im Hotel. Etwas versteckt gelegen hinter einem Parkplatz, aber dafür gut eingerichtet und es gab eine tolle Dusche. Tobias ist noch mal kurz in die Stadt, während ich mich mit dem Blog beschäftigte.

Nachher noch Essen gehen und dann wird wohl wieder zeitig zu Bett gehen.        

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