Asphalt und gefährliche Piste

Tag 43 15. November 2022

Roads to Patagonia

Heute geht es bis nach Abancay, im Prinzip ein kurzer Tag mit ca. 200 km Asphalt und etwa 50 km Schotter mit einem spektakulären Blick in die Tiefe, sozusagen krasser Scheiß!

Zum Frühstück heute Morgen war sogar Marmelade und Butter da. Das lag wohl daran, dass wir heute mit die ersten waren. Eigentlich wollten wir um sieben aufstehen, waren aber schon kurz nach sechs wach, also warum nicht dann auch aufstehen.

Ready to go

Schnell fertig machen und dann die Moppeds aufrödeln. Meine Rocinante wollte zuerst nicht anspringen, aber mit gut zureden und etwas Technik gings dann doch. Die Ausfahrt aus dem Hotel war etwas tricky, weil wir uns bergauf in den Morgenverkehr ein sortieren mussten. Hat aber gut geklappt. Beeindruckend war, wie weit sich Cusco noch hinzieht. Kurz vorm Ortsende haben wir noch getankt und dann ging es los. Cusco hat einen richtigen Speckgürtel, Ortschaft reiht sich an Ortschaft und wir fuhren entspannt auf einer Hochebene, viel Land- und Viehwirtschaft, überwiegend gut gepflegte Gebäude und hin und wieder eine Ortschaft. Es war relativ frisch, so um die 12°, und der Himmel voller grauer Wolken. Bei uns hätte ich auf Regen gewettet. Hier war gar nichts. Dann ging es mit vielen Kehren recht steil hinunter in ein Tal.

dunkle Wolken

Von gut 3500 m bis knapp unter 2000 m ging es hinab. Die Temperatur im Tal lag um die 25°, also richtig warm. Das Tal zog sich etliche Kilometer hin und die Vegetation erinnert schon ein bisschen an den Dschungel. Da außer uns natürlich andere Fahrzeuge unterwegs waren, mussten wir immer wieder überholen. Mit unseren 73 PS waren wir die Kings of the Road!

schöne Kurven

Nur einmal wollten uns ein paar Tanklastwagen diesen Titel streitig machen. Die waren mit zum Teil 100 km/h auf der Straße unterwegs, gut sie waren leer, aber trotzdem nicht gerade Lebensbejahend! Ich vermute, sie spielten „wer bremst hat Angst“ oder so. Beim Überholen versuchte einer mich abzudrängen, aber an einer günstigen Kurve bin ich dann aus dem Windschatten raus und mit Vollgas dran vorbei.

Allerdings muss man sagen, die meisten Lkw-Fahrer sind schon sinnig unterwegs. Dann ging es wieder bergauf, natürlich mit jeder Menge Kehren, ich schätze, es waren heute weit über 100 Kehren, die wir gefahren sind. Kurz vor der Passhöhe, bei knapp unter 4000 m haben wir dann eine Pause gemacht.

von da unten sind wir gekommen

Danach ging es runter, natürlich wieder jede Menge Kehren auf 2500 m. In einer Kehre kam mir dann auf meiner Spur ein schwerer Lkw entgegen, man gut dass ich gerade die Linkskehren immer weit rechts fahre. In Abancay sind wir dann auf einer Nebenstraße, der AR 103, zu den Tunnels de Carcatera gefahren. https://www.dangerousroads.org/south-america/peru/10855-travelling-through-the-dangerous-karkatera-tunnels.html

Da ich noch im Landschaft-Gucken-Modus vorgefahren bin hat mich Tobias dann überholt. Es war ihm zu langsam. Okay, einen Moment wegen dem Staub gewartet und dann habe ich auch in den Pistenmodus umgeschaltet.

schöne Piste

Die Piste war gut zu fahren und nach gut 20 km haben wir die Tunnel erreicht.

Das extrem exponierte Stück der Piste begann direkt nach einer scharfen Rechtskurve, mich hat es völlig überrascht, so plötzlich weit nach unten gucken zu können und nur noch einspurig unterwegs zu sein. Senkrechte Felswände links und rechts, und in ein paar hundert Metern konnte ich Tobias schon vorm ersten Tunnel warten sehen. Kurz anhalten, feststellen, wir fahren da jetzt lang und Action starten war dann schnell getan.

hier kommt der Wolle
Konzentration vor der Fahrt

Was für ein krasser Scheiß, gerade weil es klares Wetter war viel beeindruckender als die Ruta de los Muertes. Aber dafür eben auch nur ca. 1 km lang. Auf der anderen Seite haben wir dann Pause gemacht und besprochen wie wir das mit Videos machen wollen. Nachdem das klar sind wir wieder zurück gefahren.

Licht am Ende des Tunnels
die Mädels warten schon

Noch ein Wort zum Wenden, auch wenn genug Platz war, es hat sich trotzdem komisch angefühlt, einmal von der Kupplung oder Bremse rutschen, und es kann ziemlich brenzlig werden.  

wenn da was schief geht…

Nach den Videoaufnahmen ging es dann zurück nach Abancay.

ein paar bewegte Bilder

Dort hatten wir mehrere Hotels im Auge und sind dann im Hotel Siball eingekehrt. Echt ein Glücksgriff, recht modern, super Zimmer mit dem zweitbesten Badezimmer unserer Reise.

uff, geschafft

Kurz frisch machen und dann sind wir erst mal in die Stadt zum Kaffee trinken und Eis essen. Danach noch kurz zur Plaza de Armas und dann zurück ins Hotel, unter anderem den Blog schreiben. Gleich geht es dann zum Abendessen. Und damit geht dann ein cooler Tag zu Ende!    

Nix mit Macchu Pichu
Strecke Machen

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