Schon wieder ein „Plattfuß“
Tag 9 12. Oktober 2022
Roads to Patagonia
Unser heutiges Ziel ist San Pedro de Atacama, aber zunächst muss ich über die Nacht im Zelt und den „Plattfuß“ berichten.
Die Nächte in der Atacama sind lausig kalt, gerne mal unter dem Gefrierpunkt. Aber da machte ich mir keine Gedanken, Isomatte und Daunenschlafsack sei Dank. Aber es kam anders… Gefühlt kurz nach dem Einschlafen bin ich wieder aufgewacht, weil es unter mir plötzlich so hart war. Ich hatte einen „Plattfuß“ an der Isomatte. Schöner Mist, weil aufpumpen hätte nichts gebracht, also das Beste draus machen und versuchen zu schlafen. Naja, egal wie ich mich auch gedreht habe, nach gefühlt fünf Minuten tat alles weh. Das war im wahrsten Sinne des Wortes eine harte Nacht. Immerhin habe ich nicht gefroren, obwohl es unter null gewesen sein muss, weil ein Wassertropfen am Mundstück vom Trinkrucksack gefroren war.
Irgendwann war es dann Morgen und die Sonne erwärmte das Zelt, so dass wir uns dann aus den Zelten trauten. Als ich Tobias mein Missgeschick berichtete meinte er, dass ich wohl geschlafen hätte. Schließlich hätte er mich schlafen hören…
Naja, schnell Kaffeewasser aufgesetzt und dazu ein paar Kekse gegessen und dann ging es ans Camp abbauen und aufrödeln.
Zunächst ging es die Piste weiter, auf der schon wieder viele Lkw unterwegs waren. An einer Kreuzung sind wir dann links nach San Pedro abgebogen. Und schon war es mit dem Verkehr vorbei, obwohl sich die Piste gut fahren ließ.



Ab den Lagunas de Baltinache, einer Touristenattraktion mit Bademöglichkeit im Salzwasser, wurde die Piste dann richtig übel, reichlich Wellblech, Schlaglöcher und loser Schotter ließen uns vorsichtig fahren, schließlich waren es noch 30 km bis San Pedro.

Ein paar Mal war es ganz schön kitzlig, aber es ging alles gut. Spaß hat es definitiv nicht gemacht. Kurz vor Ende der Piste kamen uns ein paar Brasilianische Motorradfahrer entgegen, die wissen wollten wie die Piste bis nach Baltinache ist. Nachdem ich sie aufgeklärt hatte sind sie umgekehrt.
Gottseidank waren die letzten Kilometer dann asphaltiert. Kurz vor San Pedro gab es noch einen Aussichtspunkt mit tollem Blick nach San Pedro und Umgebung.


Das war wirklich beeindruckend. Dann rein in die Stadt, oder eher eigentlich das staubige Wüstenkaff, schnell tanken und dann auf Zimmersuche. Ich hatte mit die für uns besten Unterkünfte schon vorher rausgesucht, aber die lagen einfach zu weit vom Zentrum weg. Zum Glück erinnerte sich Tobias an seine Unterkunft vom letzten Besuch und wir fanden dort auch Unterkunft für drei Nächte, weil wir hier Pause einlegen wollten, um uns an die Höhe zu gewöhnen und einen Tag die Umgebung erfahren wollen. Da wir relativ früh da waren legte ich mich kurz auf Ohr. Später bin ich durch die Gassen geschlendert, um zu gucken ob es hier vielleicht einen Outdoorladen gibt. War aber Fehlanzeige. Gegen sieben sind wir dann zum Essen gegangen, war lecker, aber draußen sitzen ging schon nicht mehr, weil es sich superschnell abgekühlt hat. Um neun lag ich dann schon im Bett und bin sofort eingeschlafen.
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