Nie wieder Strand!
Tag 7 10. Oktober 2022
Roads to Patagonia
Heute wollen wir es wagen und von Chanaral aus die Piste direkt am Pazifik Richtung Norden nehmen.
Bisher haben wir diese Pisten vermieden, weil sie bei Feuchtigkeit sehr schmierig und daher sehr unangenehm mit dem Mopped zu befahren sind. Und die letzten Tage lag über der Küste immer ein dichter Nebel. Aber gestern Abend waren die Wolken verflogen und der Wetterbericht sagte blauen Himmel voraus.
Nach dem Frühstück die Moppeds gesattelt, vollgetankt und rauf auf die Piste. Rein optisch sah es aus als wenn wir auf einer Eisfläche fahren, aber tatsächlich war der Untergrund trocken und hatte ausreichend Gripp für gemütliche 70 km/h.


Die Küste war traumhaft schön, links der Pazifik, teils felsig, teils schöne Sandstrände und rechts die steilen Hänge des Küstengebirges. Ab und zu haben wir einen Fotostopp eingelegt und einfach das grandiose Panorama genossen. Schon bald ging es wieder in die Berge und zurück auf die Ruta 5. Doch bald konnten wir sie wieder verlassen und der Ruta 1 an die Küste folgen.




In Taltal machten wir eine Tank- und Mittagspause und beschlossen dann, doch bis Antofagasta zu fahren. Die Ruta 1 ist durchgehend asphaltiert, was aber dem Fahrspaß eher zu Gute kam, weil es viele schöne Kurven gab, die das Motorradfahrer Herz höher schlagen ließen. Dazu dann der phänomenale Ausblick auf die überwiegend felsige Küste. Einfach der Hammer.



Gelegentlich kam uns ein Auto entgegen, ansonsten hatten wir die Strecke für uns Allein. Ab und an gab es ein paar kleine Fischersiedlungen, die aber nicht sonderlich einladend aussahen. An einer Stelle mit Strand wollten wir dann dichter ans Meer, aber die Piste wurde schnell sehr sandig und so drehten wir um. Dabei fiel Tobias auf, dass ich einen Plattfuß hatte.

Schon komisch, weil es waren weder scharfe Steine sonst was Scharfkantiges zu sehen. Ich bin dann vorsichtig zurück auf die Straße und habe die Kleine am Straßenrand abgestellt um dann den Plattfuß in Augenschein zu nehmen.



„Scheinbar passiert uns immer irdenetwas, wenn wir an den Strand fahren… Entweder jetzt eine Reifenpanne oder wir müssen ein Motorrad aus dem Sand bergen.“

Keine Beschädigungen am Reifen zu erkennen, also erst einmal das Ventil gewechselt, den Kompressor raus geholt und gepumpt, aber ohne Erfolg. Also Rad ausbauen und Schlauch wechseln. Schnell das Werkzeug rausgeholt und vereint ans Werk. Das Rad war schnell draußen, aber Reifen war recht hartnäckig, aber mit Tobias „Bed-Breaker“ haben wir es dann gut hinbekommen und den Schlauch rausgeholt. Auf der Innenseite an der Naht war ein 1 cm langer Riss, aber weder auf der Felge noch am Reifen war irgendetwas zu erkennen, was das verursacht haben könnte. Also neuen Schlauch raus und eingebaut, Rad eingebaut und nach ca. 1,5 Stunden sind wir wieder unterwegs. Die ersten Kilometer etwas vorsichtiger, aber als sich alles als Okay erwies wieder in normalem Tempo. Am Ende der Ruta1 ging es noch mal einen schönen Pass hinauf, wo wir dann an der Passhöhe unsere Sticker hinterließen und eine wunderschöne Aussicht genießen konnten.



Dann wurde es Zeit für den Endspurt nach Antofagasta. Mit Einbruch der Dunkelheit trafen wir dort ein. Schon eine Großstadt mit entsprechender Industrie etwas außerhalb. Die Hotelsuche gestaltete sich etwas schwierig, weil die Innenstädte fast nur aus Einbahnstraßen bestehen. Letztlich sind wir dann im IBIS-Hotel gelandet, unter anderem, weil es eine Tiefgarage hat. Noch schnell was Essen und dann ging es schon zu Bett.
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