Tag 16 – Roads in Kyrgyzstan

Tag 16, 08.07.2019
Heute ist im Prinzip der letzte Fahrtag angebrochen. Es geht über kleine Straßen Richtung Gülcha. Von dort ist es dann noch eine kurze Etappe von 90 km bis nach Osh und zur Abgabe der Moppeds.
Wir sind gegen acht Uhr auf den Beinen, weil wir hoffen, dass es im Restaurant auch Frühstück geben wird. Doch entgegen der Aussage der Bedienung von gestern Abend ist der Laden geschlossen. Also Planänderung, erst einmal packen und aufrödeln, dann tanken und dann nach einem Lokal suchen. Auf der Hauptstraße wurden wir dann schnell fündig. Leider gabs keine Tische mit normalen Stühlen, sondern nur Diwane, aber egal, das Essen war wichtiger als bequemes Sitzen! Und es gab diesmal nicht das Standard-Frühstück, sondern Schaschlik Kebab, Brot, Salat, Tee, Cola und Spiegeleier. Eben eine richtige Portion für Moppedfahrer!


Gut gesättigt sind wir dann noch zu einer Waschanlage gefahren, weil ich meine öligen und staubigen Klamotten ein wenig säubern wollte. Naja, immerhin war dann der Staub weg, das linke Bein aber nicht wirklich viel sauberer, da muss ich wohl zu Hause noch einmal bei.
Aber nun wird erst einmal gefahren. Es geht von Jallalabad über die Hauptstraße nach Özgün. Dort geraten wir erst einmal voll in den Berufs- bzw. Marktverkehr. An sich nicht schlimm, aber seit wir in Kirgistan sind erleben wir das erste Mal stop and go. Und dazu ist es auch schon wieder richtig warm. Aber mit etwas Geduld und zwei Mal das Navi prüfen finden wir aus dem Chaos raus und die richtige Strecke. Nachdem wir dann etwas Fahrtwind hatten machen wir wieder bei einem Magazin eine Eis- und Getränkepause. Das tut richtig gut. Danach geht’s es zunächst auf gutem und dann weniger Asphalt weiter bis zur Abzweigung Richtung Gülcha. Die Landschaft ist so ganz anders, sehr grün und landwirtschaftlich geprägt, die Häuser sind relativ groß und gut gepflegt bzw. neu gebaut. Also eine recht wohlhabende Gegend denken wir. Die kleine Passstraße entpuppt sich dann noch einmal als spannende Strecke, zwar nicht wirklich hoch, aber doch exponiert schlängelt sie sich an den Berghängen entlang, dabei sind deutliche Spuren vom letzten Regen zusehen, die die Straße doch ziemlich anspruchsvoll bei Regen werden lassen. An einer Hochebene sind sogar noch Reste von eine leichten Überschwemmung erkennbar. So gegen frühen Nachmittag halten wir an einem Flüsschen an, Tobias und John fahren den Pfad runter zum Ufer und legen sich dann in den Schatten unter einem Baum. Ich bin ganz pragmatisch und lasse das Mopped an der Straße stehen, nehme die Kekse und gehe zu ihnen, was natürlich etwas Lästern hervorruft ;-)
So sitzen wir dann ein halbes Stündchen im Schatten und erzählen ein bisschen von diesem und jenen Erlebnis. Dann geht es weiter, das Tal wird breiter, die Straße besser und dann wieder schlechter, schon komisch, erst Schotter, dann Reste vom Asphalt, dann ein paar Kilometer nagelneuer Asphalt, dann wieder Schotter und so weiter…. Zumindest wir erkennen darin kein System!
Dann sind wir in Gülcha, der erste Wegpunkt ergibt keine Unterkunft, also warten wir an der Hauptstraße, während Tobias auf Scouting-Tour geht. Während John und ich warten werfe ich einen Blick auf meine Stiefel, sie glänzen mal wieder vom ausgetretenen Motoröl….Verdammte Scheiße, hört das denn nie auf???? Egal, ich bin nicht in der Stimmung das Öl-Leck Nummer fünf zu reparieren. Mittlerweile ist Tobias auch wieder zurück, es sind noch 500 m zu Guesthouse. John ist so nett und will mich schleppen. Also schnell eine Leine zurechtgebastelt und los geht’s. Das klappt auch bis auf eine Sache ganz gut. John nimmt etwas Gas weg und ich wage nicht wirklich zu bremsen, er gibt wieder Gas, das Seil spannt sich und prompt liegt er auf der Seite, quasi das erste und einzige Mal auf der Reise wo er zu Boden geht. Schnell ihn und das Moped aufgerichtet und weiter geht es. Das Stück die Einfahrt rauf schieben ich meine XT und dann wird sie unter das Schleppdach gestellt, wo der nackte Boden zu sehen ist. Die ordentlich betonierte Einfahrt soll lieber nicht mit Öltropfen bekleckert werden. Ich bin ziemlich auf Zinne und rufe bei MuzToo an. Abdelkadir gibt mir das Gefühl, ich nerve und obwohl er mir die Nummer von Oybek gibt fühle ich mich irgendwie abgewimmelt. Also dann eben Oybek anrufen. Die ersten Versuche schlagen fehl aber dann klappt es doch mit der Verbindung. Der arme Kerl bekommt dann erst mal meinen gesamten Frust ab. Gut, ist eben so, aber ich war zumindest eindringlich genug, dass es zugesagt hat, die XT und mich am nächsten Morgen aus Gülcha abzuholen und nach Osh zu bringen. Okay, das wäre soweit geklärt. Nun wird sich um die anderen wichtigen Dinge gekümmert, duschen, umziehen, was Essen und ein bisschen die Füße vertreten. Wir sind immerhin recht früh hier angekommen. Wir gehen dann in die Stadt, finden ein Restaurant und genießen ein Kotelett mit Kartoffelpüree, dazu kalte Cola, weil es mal wieder kein Bier gibt. Dazu gibt es für mich Frotzeleien von John und Tobias, das sich den Tag schon wieder nicht mit dem Mopped beendet habe…
Naja, wer den Schaden hat spottet jeder Beschreibung oder wie das heißt! Danach ging es zurück zum Guesthouse, wo es kurz darauf auch noch was zu essen gab. Hmh, da haben wir wohl was falsch verstanden…es blieb doch einiges liegen und die Wirtin war etwas enttäuscht. Aber gut, es ist wie es ist. Wir saßen dann noch etwas draußen und ließen die letzten Tage Revue passieren. Es war trotz Allem eine schöne Zeit, auch wenn es jetzt zu Ende geht. Ich habe noch ein wenig für den Blog geschrieben und dann wurde es auch schon wieder Zeit für das Bett. Mein Bett war nicht sonderlich komfortabel, aber mit anderen Kissen und eine Decke als Unterlage ging es dann einigermaßen.

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