Tag 17 – Roads in Kyrgyzstan

Tag 17, 09.07.2019
Heute war unser letzter Tag in Kirgistan! Aber erst einmal soll es Frühstück geben. Doch vor dem Frühstück geht es nach draußen um einen Blick in den Himmel und auf die Moppeds zu werfen. Während Tobias und ich eine rauchen sagt Tobias plötzlich zu mir: „Guck mal, wir haben einen Plattfuß!“ Tja, was soll ich dazu sagen, meine Maschine hat jetzt auch vorne einen Plattfuß.

Warum auch nicht, bisher hatten sich alle Probleme, die wir unterwegs hatten, mein Mopped ausgesucht. Doch heute juckt mich das nicht weiter, schließlich wird mein Mopped von den Jungs von Muztoo abgeholt. Trotzdem geht mein Stresslevel nach oben….
Egal, Frühstück ist fertig, also erst einmal Essen. Nach dem Essen wird gepackt, ich brauche zum Glück heute nicht in die Moppedklamotten steigen, bei mir reicht Zivil:
Dann ist warten angesagt, Tobias und John wollen dem Pickup hinterher fahren, der mein Mopped transportieren wird. So gegen Zehn tauchen sie dann auf, ein Toyota Hiace mit Schweizer Kennzeichen und zwei Mann Besatzung. Das Auto sieht gut aus und die Jungs machen einen professionellen Eindruck, der sich dann beim Beladen bestätigt. Nachdem die Maschine fachmännisch verzurrt ist steigen wir ein und los geht’s.

Tobias und John sind noch direkt hinter uns.
Dann aus Gülcha raus und auf der Straße Richtung Osh geben die Jungs richtig Stoff. Richtig heißt in diesem Fall deutlich über 100 km/h, stellenweise zeigt das Tacho sogar 150 an, und dass obwohl hier auf Landstraßen nur 80 km/h erlaubt sind. Anscheinend wissen die Jungs genau, wo die Polizei stehen wird… Mir ist schon ein wenig mulmig zu Mute, zumal es kein Sportwagen, sondern ein Pickup mit nem Mopped hinten drauf ist. Als wir einen Pass rauf sind merke ich, wie das Auto in einer Kurve leicht über alle vier Räder zur Seite schiebt, okay, der Fahrer weiß anscheinend was er tut, aber so richtig wohl fühle ich mich nicht. Auch sonst geht es zu zügig zur Sache, in Ortschaften wird gerade mal das Gas soweit gelupft, dass das Tacho unter Hundert anzeigt…. Unterm Strich wären fast ein Esel, zwei Pferde und ein oder zwei Kühe drauf gegangen. Man gut, das der Toyota besser gewartet war als die Moppeds. Tobias und John können das Tempo natürlich nicht mitgehen und normaler weise würde ich auch nicht so schnell unterwegs sein. Mit einem Kunden an Bord ist das schon grenzwertig wie ich später nach einigem Nachdenken finde. Aber gut, erst einmal mache ich gute Miene zum Spiel.
In Osh angekommen geht es noch über einige Hoppelpisten und dann standen wir auch schon auf dem Hof von MuzToo. Dort wurde ich zunächst von Abdelkadir, dem Manager und Oybek begrüßt. Dann gabs ein bisschen Smalltalk über unsere Erlebnisse und Erfahrungen auf unserer Tour durch Kirgistan, anschließend waren meine Pannen das Thema. Oybek hat dann schnell angeboten, mir für drei Tage den Mietpreis für das Moped zu erstatten. Das war auch ungefähr das, was ich mir vorgestellt hatte. Insofern gab es dann zum Glück keine Diskussion hierzu, außerdem hatte ich das Gefühl, das die Jungs wegen meiner technischen Probleme ein schlechtes Gewissen hatten. Es war einfach zu offensichtlich, dass bei der Wartung das Eine oder Andere übersehen wurde. Dann kamen auch Tobias und John auf den Hof gefahren. Sie sind etwas nass geworden, denn es hatte mittlerweile angefangen zu regnen.
Nachdem wir alle Formalitäten erledigt haben und unsere Moppedklamotten in den Koffern verstaut haben sind wir mit einem Taxi ins Hotel gefahren. Das Hotel entpuppte sich als recht gutes Hotel und die Zimmer waren sogar klimatisiert! Also schnell in die Zimmer, den Dreck der letzten Fahrtage abduschen und sich dann wieder treffen. Wir wollen nämlich zum Basar, da Tobias einen neuen Koffer braucht. Also ein Taxi gerufen und los gings. Der Basar entpuppte sich dann als ein langgezogenes Gebilde unter Wellblech mit einem Angebot, das so vielfältig wohl in keinem Kaufhaus bei uns zu finden ist. Leider haben wir keine Fotos gemacht. Nach einigem hin und her hatte Tobias dann seine neue Tasche, genannt „Actionman“, gefunden. Sie war groß genug für seine Moppedsachen und machte einen robusten Eindruck.
Danach ging es zum Essen in ein lokales Schnellrestaurant, das Essen war gut, aber „schnell“ war das Restaurant nicht. Zurück im Hotel haben wir noch schnell den online-check-in für unseren morgigen Flug erledigt und dann sind wir auf unsere Zimmer, noch einmal alles richtig verpacken und ein bisschen vorschlafen, da wir so gegen drei Uhr zum Flughafen aufbrechen müssen. Zum Abendessen haben wir uns dann wieder getroffen. Während ich auf die Jungs gewartet habe wurde ich auf ein Pärchen aufmerksam, die sich auf Deutsch unterhielten. Also habe ich gefragt, ob wir uns zu ihnen setzen dürfen. Es waren ebenfalls Reisende, allerdings mit einem umgebauten Toyota Landcruiser unterwegs.

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Es wurde dann noch ein unterhaltsamer Abend mit den Beiden. Wir haben Geschichten zum Besten gegeben und auch ein paar Tipps für ihre Fahrt entlang des Pamir-Highways. Leider mussten wir dann doch schon recht früh zu Bett, aber es war trotzdem ein unterhaltsamer Abend für uns alle.

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