Brasilien – Es riecht nach Tod

Brasilien stand ursprünglich nicht auf dem Zettel, doch jetzt ist es gleich um die Ecke und es lässt sich eine ganz gute Route daraus basteln.

Zunächst habe ich aber noch 200 Kilometer im schönen Uruguay vor mir.

Dazwischen geht es noch zum Tanken. Ich will ja nicht mit leeren Tanks in Brasilien einlaufen. Tanken zieht sich … Ich wusste gar nicht, dass man den Zapfhahn so fein dosieren kann. Tröpfchen für Tröpfchen füllt sich der Tank. In der Zwischenzeit mache ich Bilder von der Motorradspur an der Tankstelle und unterhalte mich mit einem Einheimischen. Irgendwann ist der Tankmann fertig und es geht weiter.

Dann komme ich in eine Stadt. Ich rolle so durch, da begrüßt mich ein Schild “ Willkommen in Brasilien „. Huch, wo war die Grenze? Ich rolle leicht irritiert weiter und erblicke zwei Hütten, eine mit der Aufschrift „Immigration“ die andere mit „Aduana“. Sehr gut, hier bin ich richtig. Davor sitzen Herren im Campingstuhl und trinken Mate. „Geschlossen“, ich muss einen Kilometer weiter wird mir erklärt.

Also aufsatteln und weiter. Dann ein neues Grenzgebäude. Ich laufe rein und orientiere mich. Alles recht übersichtlich. Erst mache ich die Immigration für Brasilien bei einem älteren Herren. Dann erledige ich Zoll und Immigration für Uruguay bei einer Dame. Die macht gleich mal einen falschen Stempel in den Pass und ist dann mächtig damit beschäftigt den Fehler zu korrigieren. So, jetzt noch Zoll für Brasilien. Ich Frage mich durch und erfahre, dass der Zoll beim Essen ist. Der muss ja Hunger haben, es ist 11!

Ich warte 30 Minuten, dann kommt der Zoll vom Essen. Es ist ein Herr im T-Shirt. Erst will ich gar nicht mitgehen, so inoffiziell sieht er aus, aber er hat einen Schlüssel zu einem Büro, scheint also hierher zu gehören. Ich positioniere mich vor der Glasscheibe zu seinem Büro. Das passt ihm nicht. Ich soll rein kommen. Er holt einen Hocker und ich „darf“ mich mit an den Schreibtisch setzten. Geschlagene 45 Minuten füllen wir dann das Online-Formular aus. Dann ist alles erledigt und ich kann weiter. Es fällt noch auf, dass es eine Stunde Zeitunterschied hat. Er war also doch um 12 beim Essen.

Dann geht es durch Brasilien. Gute Straße, alles grün rechts und links. Ein wenig wie Jungle. Die ganze Fauna liegt tot entlang der Straße und es riecht nach Verwesung. Ich sehe tote Hasen, Rieseneidechsen, Vögel, Marder, Hunde und gar ein Wasserschwein und einen Affen. Diese Jungel-Bewohner scheinen Straßenverkehr nicht zu kennen und kommen regelmäßig unter die Räder.

Das Elend hat irgendwann ein Ende und nach 300 Kilometern in Brasilien komme ich in eine große Stadt und quartierte mich ein.

Auch hier bestätigt sich mein Eindruck, erst Mal erscheinen mir die Brasilianer immer etwas unfreundlich, aber dann stellt sich heraus, dass sie super nett sind.

Tags darauf geht es weiter Richtung Norden. Der Jungle weicht Ackerbau. Damit verschwinden auch die Kadaver vom Rand der Straße.

Ich suche mir mal eine Piste zur Abwechslung. Sehr anspruchsvoll.

Wenn es regnet mit dem Motorrad wohl kaum möglich, aber auch so kein Spass.

Nach ein paar Kilometern fahre ich wieder auf die Straße und suche mir eine Herberge. Zwar ist es noch früh, aber es hat schon wieder über 30 Grad und zudem war ich schon 300 Kilometer unterwegs.

Richtung Norden durch Uruguay
Happy new Year

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