Ja bin ich schon zuhause?

Bei bestem Wetter starte ich in Castro.

Raus aus der Stadt und gleich wird auf eine Nebenstraßen abgebogen. Dann geht es abwechselnd auf Asphalt und Piste an der Ostseite der Insel Richtung Norden. Es ist super schön, die Sonne schein, kein Verkehr und die Landschaft ist spitze. Es hat Wald, Wiesen und immer wieder taucht rechts das Meer auf.

Klar hat es immer wieder PARE. Es freut mich für die Leute hier. Immerhin können sie bald auf feinem Asphalt brausen. Ich finde es schade, dass immer mehr auf der Welt zugepflastert wird. Aber ein paar Pisten wird man schon in Zukunft noch finden.

Als ich auf die Fähre fahre, die letzte für lange Zeit, grüßt mich zum Abschied ein Seehund.

Dann ziehe ich ein paar Kilometer auf der Autobahn Richtung Osorno. Ich bin etwas in Eile, da ich in Osorno heute noch Reifen wechseln möchte. Doch es ist einfach zu langweilig und die Gegend rechts und links ist zu einladend. Also runter.

Ich schaue rechts und schaue links und traue meinen Augen nicht: Das sieht hier aus wie zuhause. Hab ich die Ausfahrt „Holzkirchen“ auf der A8 erwischt? Die Wälder, die Wiesen, die Kühe, die Kurven alles sieht aus wie mein Heimrevier südlich von München.

Ok, der Vulkan passt vielleicht nicht ganz ins Bild. Und die Landschaft ist einen Tick wilder. Aber auf der einen Straße fühle ich mich glatt wie auf der Bundesstraße zwischen Holzkirchen und Bad Tölz. Nur hat es hier keinen Verkehr und nicht den Stau an der Ampel in Bad Tölz.

In Osorno haben sie noch genau einen Hinterreifen in meiner Größe. Es dauert gerade mal eine Stunde, dann ist der gewechselt. Der vorne ist noch gut.

Es ist 16:30, ich bleib hier und suche mir eine Herberge in einer ruhigen Gegend.

Zum Abendessen bin ich hier in der Herberge eingeladen. Das ist sehr nett … aber heißt auch, dass ich noch viele Stunden hungern muss. Auch in Chile wird spät gegessen.