auf der Fähre durch Patagonien

Heute ist das Wetter prima. Das Warten hat sich gelohnt. Kein Regen und sogar ein paar Sonnenstrahlen lassen sich blicken.

Ich habe keine 5 Minuten zur Fähre und weil ich das Ticket schon habe rolle ich direkt drauf.

Ich bin zu früh dran. Aber kein Problem, die Stunde Warten vertreibe ich mir mit Kaffee.

Es hat noch eine 4er Gruppe Motorradfahrer aus Argentinien und einen aus Chile. Da wird natürlich gleich ordentlich über die Motorräder und die Route geredet.

Dann geht es los. Die Fähre geht 4 Stunden. Erst quatsche ich mit den Bikern weiter, dann mit einem Fliegenfischer. Stolz präsentiert der Fischbilder und seine selbstgebastelten Fliegen.

Ich sitze gerade so rum und schaue aufs Meer, da kommt einer von der Schiffs-Crew. Der Maschinist wie sich später herausstellt. Ein Zweiter gesellt sich dazu und wir kommen ins plaudern. Als ich in frage wieviele Zylinder seine Maschine hat sagt er „komm mit“. Dann bekomme ich eine Führung durch den Maschienenraum. Also Führung? Ich darf mal hier drehen und da ölen …

Damit nicht genug. Im Anschluss bugsiert er mich auf die Brücke. Freundlich sage ich dem Kapitän guten Tag und darf im Gegenzug ans Ruder.

Weil ich meine Sache so gut mache, wird der Küchenchef gerufen und ich bekomme Mittagessen. Ich lobe die Mahlzeit über den Klee und bekomme zum Dank gar noch Nachtisch.

Die restlichen zwei Stunden verbringe ich auf der Brücke und werde in Nautik eingewiesen. Die anderen Fahrgäste blicken von draussen ungläubig rein.

Dann geht es 10 Kilometer bis zur nächsten Fähre. Wir, die 6er-Gruppe Biker, heizen auf der Piste mächtig voran. Wir warten 15 Minuten bis das erste Auto an der Fähre ist.

Dann nochmal 40 Minuten Fähre. Ich unterhalte mich mit einem deutschen Ehepaar, die mit einem gemieteten Camper nach Ushuaia wollen und dann mit dem Schiff weiter in die Antarktis.

Angekommen geht es weiter. Mal auf Teer, mal auf Piste.

Hin und wieder hat es Baustellen und man muss ein paar Minuten warten. Aber ich hab schon schlechter gewartet.

Es ist sechs und ich komme durch ein kleines Dorf. So ca. 50 einfache Hütten. Ich komme bei einer netten Familie unter. Auch zwei Koreaner mit dem Fahrrad sind hier.

Es gibt sogar zwei Restaurants. Aber das erste hat zu, denn der Koch ist Wahlhelfer. Heute ist Päsidentschaftswahl in Chile. Beim Zweiten sitze ich im Wohnzimmer und werde gar nicht erst gefragt was ich will. Es wird einfach aufgetischt. Lecker.

Beim zurücklaufen merke ich erst wie kalt es ist. So ohne all die Motorradklamotten ist es doch frisch. Patagonien eben.

ich muss was kaufen
P A R E, immer wieder PARE

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