Planänderung und Ausflug 

Nachdem auf der geplanten Route zurück über Finnland das Wetter miserabel ist, einstellige Temperaturen und Regen, hab ich jetzt eine Planänderung ausgeheckt: Ich bleibe hier in Russland und fahre wieder durch Karelien zurück. Hier sieht die Vorhersage etwas besser aus und das Bier ist auch billiger.

Zuvor mache ich aber erst noch einen Ausflug hier in der Gegend von Murmansk. Ich will mal sehen wie weit man an die hier stationierten U-Boote rankommt.

Nach ausgiebigem Frühstück mache ich mich auf. Es geht auf der M18 in Richtung Norwegen. Die Straße ist in perfektem Zustand, das Wetter perfekt und die Landschaft grandios.

Nach 100 Kilometern will ich rechts auf eine Halbinsel. Ich hab Bilder gesehen, 50 Kilometer offroad und wunderschön. Noch vor der Abbiegung ein Militärposten. Ich zeige brav meinen Ausweis und erkläre meine Route. Geht nicht, erklärt mir der freundliche Posten. Dank Google-Übersetzung erklärt er mir weiter, dass auf die Halbinsel nur Russen dürfen. Schade aber egal, ich war schon darauf eingestellt, das hier nicht viel geht. Weil weiter in die Richtung nichts kommt, drehe ich um.

Jetzt werde ich ganz vermessen. Nach 30 Kilometern zweigt eine Straße nach Norden in eine geschlossene Stadt ab. Dort sind einige U-Boote stationiert. Ich biege ab. Ein Schild zeigt schon mal ein U-Boot. Super Sache.

Nach 3  Kilometern ein Militärposten. Aber so richtig: Barikaden, Radpanzer und Maschinengewehre.

Als ich auf den Posten zurolle muss ich laut lachen und den Kopf schütteln. So ausweglos schein mir mein Vorhaben. Der Soldat sieht das auch so. Lacht und sagt nur „NO“. Ich drehe wieder um.
Ein paar Kilometer weiter finde ich einen Abzweig auf eine alte Bahntrasse. Super, nehme ich. Ist schön zu fahren und führt zu einem See.

Ich fahre bis zum See und drehe dann um. Die Strecke geht genau auf die geschlossene Stadt zu. Da will ich nicht wagen aufgegriffen zu werden.

Unterwegs laden die Seen mit Sandstränden zum verweilen ein.

Noch immer voller Tatendrang biege ich kurz vor Murmansk nocheinmal Richtung Norden nach Polyarny ab. Auch bekannt für seine U-Boote. Die Straße ist toll und geht entlang dem Fjord an dem auf der gegenüber liegenden Seite Murmansk liegt. Natürlich ist auch hier nach 20 Kilometern Schluss. Nicht spektakulär, aber so, dass ich erneut umdrehe.

Auf dem Rückweg erhasche ich noch ein paar Blicke auf die aktuelle Atom-Eisbrecherflotte. Die sind übrigens in der Lage Eis bis 3 Meter Dicke zu brechen, hab ich gestern gelernt.

Obwohl es heute nur bedingt von Erfolg gekrönt war, bin ich trotzdem zufrieden. Mir war vorher klar, dass man nicht einfach in einen russischen Militärhafen fahren kann. Aber dank des schönen Wetters und der tollen Landschaft war es ein schöner Ausflug über dem Polarkreis.

Jetzt sitze ich in der Sonne in meinem Stammkaffee in Murmansk und lasse es mir gut gehen.

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