Schraube locker und wieder Berge

28. Juni – Heute sollte es zunächst nach Jallalabad gehen, wo wir uns vorerst von John und Andy trennen. Sie fahren weiter nach Bishkek bzw. Almaty und wir gehen in die Berge Kirgisiens, grobe Richtung Song Kul. Zunächst ging es erst mal tanken, dabei fühlte sich mein Lenker so komisch an, es stellte sich heraus dass sich eine Schraube gelöst hatte, also schnell Werkzeug ausgepackt und die Schraube angezogen. Erledigt, es fühlte sich wieder gut an.
Später sind wir dann in Jallalabad abgebogen und durch Nebenstraßen gefahren. Soweit scheint es den Leuten hier recht gut zu gehen, die Häuser rausgeputzt, teilweise richtig groß und im Straßenbild fallen die vielen alten Audi 100 aus den 90zigern auf,
Nach etlichen Kilometern ging es dann bergauf, zunächst noch auf Asphalt, dann auf Schotter, aber in besserem Zustand als teilweise in Tadjikistan. Dann ging es in eine enges Tal, durch das sich die Straße schlängelte und dabei weiter an Höhe gewann. Immer wieder trafen wir auf Bauarbeiter, die entweder die Straße reparierten oder an der Seite die Wasserabläufe erneuerten.

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Dann ging es einen Pass hinauf, immer höher schlängelte sich der gut ausgebaute Schotterpass in die Höhe und wir bekamen einen herrlichen Blick auf die umliegenden Täler und Berge. Weiter oben kamen uns dann 2 Vierachs Lkw entgegen, Himmel, wo hier überall Lkw unterwegs sind. Und natürlich durfte auch der Sprinter nicht fehlen, der im Gegensatz zu den chinesischen Kleinbussen in Tadjikistan hier die tragende Rolle im ÖPNV spielt. Nach der Passhöhe konnten wir weit in die nachfolgende Ebene und den rollenden Hügeln gucken.

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Allerdings nahm der Abstieg doch mehr Zeit in Anspruch als erwartet, wir mussten etliche Kilometer durch diese Hügellandschaft fahren bevor wir die Ebene erreichten.

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Links und rechts der Passstraße waren Jurten zu sehen, in denen die Familien den Sommer über wohnten, während ihre Herden auf den Sommerweiden grasten. Meistens wurden wir winkend gegrüßt, allerdings fanden viele Hirtenhunde unsere Moppeds als Störenfried und versuchten uns bellend zu vertreiben. So gegen 15:30 fanden wir dann ein Kaffee, um unseren Durst und Hunger zu stillen. Es gab endlich mal wieder Kottlett, dazu Reis, Bulgur und Kartoffelpü. Da es schon spät war und wir bis zu nächsten Unterkunft ca. 4 Stunden zu fahren hätten entschlossen wir uns zu Campen. Also noch kurz Tanken, im Magazin Wurst, Brot und Äpfel gekauft und dann begann die Suche nach einem schönen Zeltplatz. Ein erster Versuch am Fluss scheiterte mangels Zugänglichkeit, daher gings einen schmalen Feldweg entlang etwas aufwärts in die Hügel. Hier fanden wir dann einen passende Platz.

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Kurz gewartet und dann die Zelte aufgebaut. Anschließend gabs erst den Apfel, dann Wurst mit Brot. Eigentlich gar nicht so schlecht:-)
Der Abend verging mit Erzählungen aus früheren Zeiten bzw. dem beobachten der Wolken am Horizont, in den Bergen gegenüber gabs ein heftiges Gewitter und auch bei uns zogen dunkle Wolken auf, es gab aber nur ein paar Tröpfchen. Kurz vor Sonnenuntergang bekamen wir ein paar herrliche Farbenspiele der tiefstehenden Sonne auf die Berge zu sehen, einfach gigantisch.

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Ein Hirte kam noch mit seinem Sohn auf dem Weg in die Berge vorbei, aber es ergab sich keine Unterhaltung, irgendwie wirken sie schüchtern.
So kurz nach Sonnenuntergang verkrochen wir uns in die Zelte. Ich hatte mal wieder keine perfekt ebene Fläche ausgeguckt, also musste ich mich etwas quer legen und so ging es dann. Nur einmal kurz ließen mich ein paar Windböen und Regentropfen auf der Zeltplane hochschrecken, ansonsten hatten wir Glück, es gab keinen Regen.

Neue Reifen und ein Nachmittag am Pool
Song Kul und ein Jurten Camp

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