Durch die Steppe wie der Wind

06.06.2015 – Doswidanja Volgograd sagten wir heute Morgen und fuhren gegen viertel nach Neun los in Richtung Astrachan. Der Parkplatzwächter hat sich über die Drahtseile gefreut und ich war wieder etwas Gewicht los.
So ein Ruhetag macht sich positiv bemerkbar und wir hatten Bock aufs fahren. Kurz aus der Stadt raus und über die Volga, ist ja doch ein beachtlicher Fluss, deutlich breiter als die Elbe und man kann nachvollziehen, dass die Russen eine besondere Beziehung zu ihrem Fluss haben.

IMG 1431

Zunächst noch durch die grünen Wolga-Auen wurde es dann Stück für Stück weniger nit der Vegetation, kaum noch Bäume, nur mehr Sträucher und Steppengras, wenige noch bewirtschaftete Felder und etliche aufgelassene Sowchosen und Kolchosen am Wegesrand. Die Dörfer wurden auch immer spärlicher und waren nicht mehr so herausgeputzt mit Farbe, die Dächer meist aus Wellblech mit schöner rostroter Patina.
Dann war sie da, die Steppe! Irgendwie unspektakulär aber unverkennbar. Der Blick bis zum Horizont, ein steifer Wind, der die Temperatur angenehm erscheinen ließ, uns aber doch beim Fahren etwas zu schaffen machte.
Anfangs noch eher flach und mit den Resten einer Bewirtschaftung erkennbar, dann merklich hügeliger und nur noch selten Felder verlor das Land immer mehr seine grüne Farbe und ging in diverse Ockertöne über.

FILE0039

Im Gegensatz zu vorher wurden auch die Tankstellen und Cafés weniger, aber immer noch ausreichend genug. Zum Mittag gabs lecker Manti, dazu eine
etwas gewöhnungsbedürftige Birnenbrause. Und recht preiswert im Gegensatz zu Volgograd ;-) Der Tag lief gut und das Land zog langsam an uns vorbei. Oft wurden wir mit Daumen hoch von den Autofahrern und Passanten gegrüßt, wir müssen wohl doch coole Typen sein :-) Bei queren einer Eisenbahnbrücke gabs Salut von einem Lokführer mit seiner Pfeife, wirklich nett und außergewöhnlich.

IMG 1422

Dann näherten wir uns Astrachan und es wurde wieder grüner, hier ist die Volga in die Breite gegangen und es gibt viele Altwasser, sodass hier ausreichend Wasser für Grün vorhanden ist.

IMG 1423

Mitten rein ging es in die Stadt zum Hotel, doch recht ansehnlich die Stadt, dem trägt schon ein leicht orientalischer Einschlag Rechnung, so gab es die ersten Moscheen und muslimischen Friedhöfe zu sehen.
Das Einchecken im Hotel war eine etwas schwierige Angelegenheit, die Mädels kopierten unsere Pässe und Visa mehrmals und konnten gar nicht verstehen, dass weder in den Pässen Stempel hatten oder irgendwelche Eintragungen aus den vorherigen Hotels vorwiesen konnten. Letztlich klappte aber alles, auch wen die Mädels zwischendurch etwas überfordert wirkten. Wobei man sagen muss, sie waren immer freundlich und versuchten uns zu verstehen und zu helfen.
Nach dem Duschen gings dann in ein American Diner, mehr aus praktischen Erwägungen, weil es direkt neben dem Hotel lag. Dabei hatten es einige fiese kleine Mücken auf uns abgesehen, sodass wir nach dem Essen aufs Zimmer sind.

Volgograd - Ruhetag
Auf nach Asien oder auch "Straßentango"

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert