2 Grenzen und die Magellanstraße

Tag 85  27. Dezember 2022

Roads to Patagonia

Unser heutiges Tagesziel ist Rio Grande, allerdings müssen wir dazu zwei Grenzen und die Magellanstraße überqueren. Also eine recht sportliche Angelegenheit mit etwa 370 km und dazu kräftiger Wind und Böen von bis zu 80 km/h.

Wir brechen recht früh auf, sprich, gegen halb acht sitzen wir auf den Moppeds. Noch schnell tanken und dann geht es los. Heute werden wir uns wahrscheinlich nur auf Asphalt bewegen, also von der Seite recht unproblematisch.

Der Wind allerdings ist eine andere Sache, da muss man schon ständig aufpassen, dass einen eine Böe nicht überrascht und auf die Gegenfahrbahn treibt. Besonders in Kurven und hinter Hügeln kommt da so manche Böe recht überraschend.

Dann erreichen wir den ersten Grenzübergang, wir verlassen Argentinien, das geht wirklich innerhalb weniger Minuten, und Reisen in Chile ein. Wie üblich tuckern wir ganz nach vorne. Zuerst geht es zur Gesundheitskontrolle, in unserem Fall passiert da nichts weiter, außer dass wir einen Laufzettel bekommen.  Dann weiter zur Immigration und Aduana. Und hier wird es spannend, wir müssen uns einer langen Warteschlange anschließen. Natürlich wird hier hauptsächlich draußen gewartet, und das heute bei vielleicht 8°, etwas Regen und ziemlich starkem Wind. Irgendwie echt schräge so was, und drinnen sind mit Sicherheit nicht alle Schalter geöffnet wetten wir (später zeigte sich, es stimmt). 

Schlange stehen
Kalt ist es

Die meisten hier nehmen das stoisch hin, als wenn das zum üblichen Prozedere gehört. Nach einer Stunde stehen wir endlich im Abfertigungsgebäude und jetzt geht es etwas schneller, von 5 Schaltern sind jetzt 3 geöffnet. Danach rüber zur Aduana, hier geht es Ratzfatz und schon sind wir draußen. Jetzt noch die Obstkontrolle und fertig. Diesmal sogar ohne öffnen der Taschen.

Jetzt aber los in Richtung Magellanstraße und die Fähre erwischen. Die Meerenge ist ca. 5 km breit und die Fähren brauchen etwa 40 Minuten für die Überfahrt. Leider sind wir etwas zu spät dran und müssen eine halbe Stunde auf die nächste Fähre warten. Die Zeit nutzen wir für einen Kaffee und ein paar Fotos am Anleger.

warten auf die Fähre
Erinnerung an Magellan

Dann ist die Fähre da, es kommen eine Menge Fahrzeuge von ihr und dann dürfen wir auch an Bord. Wie immer stehen wir recht weit vorne. Leider auch in einem Bereich, wo es immer wieder Gischtspritzer gibt, das Meer ist nämlich wegen des Windes etwas rauer als wir es bisher erlebt haben.

im Bauch der Fähre

Ich gehe für ein paar Fotos ans Oberdeck und bekomme auch prompt eine Salzwasserdusche ab. Sogar drei junge Orcas kann ich sehen, die neben der Fähre schwimmen. Leider habe ich mein Handy in der Tasche, also keine Fotos.

Seegang
dunkle Wolken

An der anderen Seite müssen wir leider etwas warten, bevor wir an Land können. Aber egal, an einem Parkplatz machen wir halt Pinkelpause, was bei dem Wind etwas schwierig ist, aber es geht. Danach geht es weiter zur nächsten Grenze zur Wiedereinreise nach Argentinien. Die Ausreise aus Chile geht schnell, diesmal ohne Schlange. Allerdings dürfen wir nicht ganz vorne stehen, ein Offizieller schickt uns zurück zu einer Parkbucht.

Auf der argentinischen Seite ist wieder alles entspannt und schon geht es weiter nach Rio Grande. Unser erster Job ist es, einen neuen Schlauch für mich zu finden. Das geht relativ schnell und dann suchen wir uns ein Hotel. Wir haben zwar einige Hotels als Wegpunkte, aber so richtig was Tolles ist nicht dabei. Also noch etwas suchen und dann haben wir ein nettes kleines Hotel gefunden, welches dicht am Atlantik liegt.

Meerblick in Rio Grande

Also schnell unter die Dusche und dann auf zum Essen jagen. Wir werden relativ schnell fündig und finden uns in einer Art Schnellrestaurant wieder. Das Essen ist lecker und die Portion groß. Danach gehen wir noch in ein Kaffee und checken die Hotels für Ushuaia. Hier ist das Problem, dass es zwar viele Hotels gibt, aber im Zentrum fast keins mit vernünftigem Parkplatz. Das beschäftigt uns noch den Rest des Abends, allerdings nicht mit erkennbarem Erfolg.

Wir entscheiden uns nach mehreren Fehlversuchen und einem Telefonat dazu, einfach per Whatsapp ein Hotel anzuschreiben. Die Nachricht wird auch gelesen, aber es kommt keine Antwort. Schaun wir mal. Am Morgen schicke ich noch eine weitere Nachricht, in der ich unsere ungefähre Ankunftszeit mitteile.      

Schattenparken
Ushuaia

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