Hallo Argentinien

Tag 63 5. Dezember 2022

Roads to Patagonia

Unser heutiges Ziel heißt Argentinien und hier die Stadt Mendoza. Außerdem wollen wir in Mendoza neue Vorderreifen aufziehen lassen.

Willkommen in Argentinien

Das Frühstück ist dieses mal ganz anders, es gab ein auf getoastetes Brötchen, was  bereits mit Käse und Schinken belegt war, dazu den üblichen Kaffee und Saft.

Dann ging es los, noch schnell tanken und dann ab auf die Ruta 60 in Richtung Grenze. Der Grenzübergang liegt am Paso de los Libertadores auf rund 3200 m.

Zunächst geht es durch ein grünes Tal langsam aber stetig bergauf. Auffällig war, dass uns jede Menge Lkw entgegen kamen, viele mit argentinischen Kennzeichen. Es waren aber auch einige Lkw aus Brasilien und Uruguay dabei, dieser Pass ist ja momentan die einzige Verbindung zwischen Chile und Argentinien, da die Pässe weiter nördlich aktuell noch geschlossen sind.

Interessant war, dass parallel zur Straße die alte Tresse der Andenbahn verlief. Teilweise waren die Gleise abgebaut oder bereits verschüttet, aber die Brücken sahen alle noch brauchbar aus.

Dann, so auf 2000 m Höhe kam eine coole Serpentinenanlage, die mit rund 30 Kehren noch einmal gute 500 m Höhe überbrückte. Danach ging es dann weiter bis zum Scheiteltunnel bei 3400 m hinauf. Auf der chilenischen Seite waren noch die alten Gebäude der Grenzanlagen zu sehen, allerdings erfolgt mittlerweile die Abfertigung in einem gemeinsamen Gebäude auf der argentinischen Seite.

Nach dem Tunnel gibt es dann einen Checkpoint, wo wir den üblichen Laufzettel bekamen. Diesmal ein Zettel aus Packpapier mit einem kleinen Stempel, dazu handschriftlich unser Kennzeichen notiert. Der Grenzer murmelte noch was von Aduana in un Kilometro…  

Was dann irgendwie so gar nicht stimmte. Es gab auf dem weiteren Weg noch diverse aufgelassene Gebäude und etliche Hotels und Restaurants, aber keinen deutlich erkennbaren Hinweis auf die Abfertigungsgebäude.

Nach über 10 km war ein recht neues Gebäude links etwas abseits der Straße zu sehen, aber nicht wirklich als Grenzübergang gekennzeichnet. Als wir dann an einer Kaserne vorbei kamen sind wir umgedreht und sind zum dem neuen Gebäude gefahren. Es war in der Tat der Grenzübergang, der gemeinsam von Chile und Argentinien betrieben wird. Allerdings wurden hier nur Pkw und Motorräder abgefertigt, von den vielen Lkw keine Spur…

Immerhin war alles super organisiert, die Ausreise aus Chile und Einreise nach Argentinien war schnell erledigt, ebenso die Ausfuhr und Einfuhr des Moppeds. Eine Gepäckkontrolle wurde nicht gemacht. Echt easy going im Vergleich zur Einreise nach Chile vor einigen Tagen. Und wir hatten danach einige Stempel auf dem Packpapierzettel.

Dann ging es weiter und wir hielten Ausschau nach dem zweiten Checkpoint um unseren Laufzettel abzugeben. Doch er kam und kam nicht. Letztlich tauchte er dann doch 60 km nach dem ersten Checkpoint auf. Okay, nun waren wir also richtig in Argentinien. Doch irgendwie sahen wir immer noch nicht den Abfertigungsbereich für die Lkw. Schon komisch das. Dann, kurz vor dem ersten Ort Uspallata kam dann der recht große Komplex für die Lkw, gut 100 km von der Grenze entfernt.

In dem Ort haben wir dann auch ausgesprochen lecker Mittag gegessen, allerdings erst im zweiten Restaurant, beim ersten Restaurant hieß es, ihr könnt zwar bestellen, aber die Küche öffnet erst in einer Stunde.

Ach ja, es wurde wieder ziemlich warm, je weiter wir in Richtung Mendoza kamen, desto mehr kletterte das Thermometer gen 40°.

Der Pass erinnerte übrigens mehr an einen Alpenpass als die Pässe bisher und er ließ sich genauso entspannt fahren, was uns gut gefallen hat. Lediglich die reichlich verwirrende Ausschilderung bzw. nicht vorhandene Ausschilderung hat uns deutlich irritiert.

In Mendoza hatten wir das Hotel bereits vorgebucht, weil wir vorher noch gerne den Wechsel der Vorderreifen erledigen wollten und es bei diesen Temperaturen keinen Spaß macht, auch noch ein Hotel zu suchen.

Unser erster Stopp führte zu einem großen KTM-Händler. Der hatte zwar einen passenden Vorderreifen, allerdings mit Straßenprofil, also nichts für uns. Aber er gab uns den Hinweis zu einem Händler, der Mitas E 07 auf Lager hat. Zum Glück mussten wir nur ein paar Straßen weiter fahren. Allerdings rief der Händler dann für einen Reifen runde 250 US $ auf, was uns definitiv zu viel war.

Tobias hatte jetzt noch einen Yamaha-Händler und einen Reifenhändler als Wegpunkt abgespeichert. Der Yamaha-Händler war quasi um die Ecke, hatte aber keine passenden Reifen auf Lager. Bleib noch der Reifenhändler.

Der hatte passende Reifen, entweder den Michelin Sirac oder den Anakee Adventure. Der Sirac sollte inkl. Wechsel umgerechnet 160 US $ kosten, der Adventure fast das Doppelte. Außerdem wollte der Händler uns den Sirac nicht verkaufen, weil der sei ja nur was für leichte Motorräder…

gute, wenn auch teure Auswahl

Nun ja, wir sind dann erst einmal runter vom Hof und weiter gefahren. Bei der Weiterfahrt haben wir uns übers Headset beraten und Tobias kam auf die Idee, wieder umzudrehen und den Händler zu fragen, ob wir in Dollar zahlen können.

Okay, das wurde dann vom Händler bejaht und nach einiger Diskussion war er dann bereit, uns den Sirac zu verkaufen, wenn wir schriftlich bestätigen, dass wir das auf eigene Verantwortung machen. Das war für uns kein Problem, da sowohl Größe und Gewichtsindex passten. Und das der Sirac nur bis 170 km/h zugelassen ist, dürfte auf dem weiteren Verlauf der Reise belanglos sein.

Es war dann schön, den Profis beim Reifen wechseln zuzugucken. Unterm Strich waren wir dann mit dieser Lösung zufrieden.

hier wird gewechselt

Auch wenn unsere aktuellen Reifen vielleicht noch weitere 2 – 3 Tausend Km gehalten hätten, war es jetzt notwendig zu wechseln, weil je weiter südlich wir kommen, desto unwahrscheinlicher ist es, passende Reifen für unsere Moppeds zu bekommen. Und der Sirac sollt eigentlich bis zum Ende der Reise halten.      

Danach gings in das Hotel, so gegen halb sechs waren wir da. Einchecken war schnell erledigt und die Moppeds sicher geparkt. Lediglich beim Zimmer haben wir dann noch einmal nachgehakt, weil das erste kein richtiges Fenster hatte. Aber auch das konnte schnell gelöst werden.

Danach landfein gemacht und gegen sieben ab in die Stadt. Mendoza hat schon was und es gibt jede Menge Cafés und Restaurants. Leider gab’s in dem von Tobias ausgeguckten Restaurant nichts mehr zu essen. Wir haben vorher noch nach eine Wäscherei geguckt, damit wir gleich morgen früh unsere Wäsche zum Waschen abgeben können.

Wir sind dann noch ein bisschen in einer Bar auf ein paar Bier geblieben und haben uns später noch eine Pizza gegönnt.

Gut dass wir heute alles erledigt haben, so können wir morgen mal etwas Pause machen und müssen lediglich die Wäsche abgeben und Geld holen.

Und wir können ausschlafen, weil es bis zehn Uhr Frühstück gibt!

Letzter Tag Kilometer fressen
Mendoza

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