Steinschlag mal anders

Tag 26 29. Oktober 2022

Roads to Patagonia

Heute soll es von Sucre ein Stück oder besser gesagt knapp 100 km die Ruta 6 entlanggehen bis zur Abzweigung nach Maragua.

Diese Strecke ist eine Querverbindung zur Ruta 1. Je nach Zustand der Piste werden wir Zelten o der wenn es gut läuft versuchen wir in Challapata an der Ruta 1 eine Unterkunft zu bekommen.

Doch zuerst müssen wir raus aus Sucre. Das geht dann auch recht gut, tanken können wir auch, was in Bolivien nicht immer einfach ist. Als Ausländer zahlen wir nämlich einen höheren Preis als sie Einheimischen. Dazu müssen sie unsere Daten in den Computer eingeben, was anscheinend etwas umständlich ist. Oft winken die Tankwarte ab und sagen, ihr System sei grad down. Oder, wir bezahlen nur die Hälfte der Differenz und der Tankwart steckt den „Zuschlag“ in seine Tasche. Ist für uns egal, der Sprit ist trotzdem im Vergleich zu Europa spottbillig.

Die Ruta 6 macht vom ersten Kilometer an echt Spaß, guter Asphalt, viele geschwungene Kehren, kaum Verkehr und endlich relativ viel grün, was wir bisher nicht so hatten. Immer wieder überqueren wir Pässe, die keinen Namen haben und zwischen 3500 und 4000 m liegen.

Schöner Start

Da dort auch keine Schilder stehen bleiben unsere Aufkleber halt in der Tasche. Zwischendurch fahren wir durch Hochebenen, wo viele kleine Felder zu sehen, die überwiegend in Handarbeit bestellt werden. Auch viele Kühe und Schafe sind zu sehen. Leider gibt es in den Dörfern an der Straße kaum Läden, wo man etwas zu Essen oder Trinken kaufen kann.

Dann kommt die Abzweigung nach Maragua, zuerst ist die Piste relativ easy zu fahren, doch dann geht es hinunter nach Maragua und es wird recht technisch, enge Serpentinen und die Piste schlängelt sich eng am Abgrund entlang. Dazu kommen einige Passagen mit Sand und losen Steinen. Nicht ganz einfach zu fahren. Nach dem Dörfchen geht es dann wieder steil bergauf und die Piste ist wieder „einfacher“ zu befahren.

Es wird spannend

Trotzdem darf man nicht einfach in die Gegend gucken, sondern muss schon konzentriert bei der Sache bleiben! Doch ab und zu kann man schon mal den Blick schweifen lassen. Die Landschaft ist wunderschön, in vielen Gelb- und Brauntönen leuchten die Berge und Felder. Einfach schön. Wir bewegen uns überwiegend auf rund 4000 m, aber mittlerweile sind wir so gut akklimatisiert, dass wir keine Probleme haben.

Pause auf 4000 m
Einfach schön

Außerdem wird die Piste richtig gut, so dass wir gemütlich mit 60 km/h dahin rollen können. Es läuft also besser als erwartet. An einer Stelle, wo wir für Fotos gehalten haben kommt uns dann ein ausgewachsener Omnibus entgegen. Damit hätten wir jetzt nicht gerechnet, aber mittlerweile wissen wir, dass uns diese Ungetüme wirklich überall entgegenkommen können!

Begegnungen

Dann geht es wieder tief hinab ins Tal, eine wahre Serpentinenorgie. Wir steigen auf einer Strecke von ca. 5 km von 4200 m auf knapp 3000 ab… Nicht schlecht das, aber als Belohnung geht es die andere Seite auf einer frisch ausgebauten Teerstraße wieder auf 4000 m rauf und dann bis zur Ruta 1 weiter.

Kurz vor der Abzweigung bekommen wir noch ein Beispiel wie hier „Steinschlag“ aussehen kann, da kommt ein amtlicher Brocken von oben und schlägt in die Straße ein!

Upps
Mächtiger Brocken

Dort fahren wir noch schnell tanken und beschließen, heute noch bis Challapata zu fahren. Es sind noch 150 km bis dahin und wir haben erst 15:00 Uhr. Also los geht’s und da die Ruta 1 asphaltiert ist fahren wir heute mal schneller als sonst, weil gegen 18:30 Sonnenuntergang ist und sich die Strecke schon hinziehen wird, weil es eben Hochgebirge ist. Wir rechnen für die Strecke ca. 2,5 Stunden.

In Challapata gestaltet sich die Zimmersuche wieder mal schwierig, bei den „Wunschunterkünften“ bleiben wir erfolglos, entweder öffnet keiner oder sie sind ausgebucht. Wir finden dann doch noch eine Unterkunft, nicht die erste Wahl aber besser als nichts! Wir bekommen zwar ein Zimmer mit Bad, aber ohne Handtücher. Erst nach mehrmaligen Quengeln bekommen wir immerhin ein großes Handtuch. Die Wirtin ist aber auch echt zickig!

Dann versuchen wir etwas zu Essen zu finden, aber so richtig was gibt es nicht in diesem Kaff. Dann fanden wir doch noch ein Restaurant, es gab Pizza, Burger und Pollo (Hühnchen). Da die Hühnchen nicht mehr so taufrisch aussahen wollten wir Pizza. Pizza war aber aus, also orderten wir einen Burger mit Patata Frita. Das war dann auch okay, der Hunger war gestillt und zum Abschluss gab es noch ein Stück Torte. Die Torte schmeckte gar nicht mal so schlecht. Wir sind mal gespannt, wie es Morgen mit Frühstück aussieht…. Wir sind schon recht geschafft und verschwinden daher auch zeitig im Bett, es war schon ein langer Fahrtag mit gut 350 km. 

Sucre, die Hauptstadt von Bolivien
Schülerumzug in Oruro

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