Auf nach Cafayate
Tag 16 19. Oktober 2022
Roads to Patagonia
Heute wird ein besonderer Tag. Unser Ziel ist Cafayate, ca. 420 km entfernt.
Das Besondere ist, alles Asphalt soweit wir wissen. Und wir werden nach 200 km wieder auf die Ruta 40 treffen.
Wir haben gut geschlafen und auch das Frühstück war etwas besser als wir die letzten Tage hatten. Okay, immer noch argentinisch karg, aber im Vergleich etwas weniger karg. Dann haben wir uns langsam fertig gemacht. Noch kurz volltanken und dann rauf auf die Straße, okay erst noch ein kleines Stück Piste bis zum Ortsrand, dann schöner Asphalt.
Es ging zunächst auf relativ gleicher Höhe durch eine raue Landschaft mit abgekühlter Lava. Da auf der Lava kaum Vegetation war, vermute ich, dass der Ausbruch noch gar nicht so sehr lange her ist. Es war einfach spektakulär.

Auch das Fahren war schön, viele Kurven und relative Stille, weil wir nicht mehr durch geschüttelt wurden. Tobias hatte die Idee, noch einen Punkt aufzusuchen mit bizarren Felsformationen, aber die Piste dorthin war gleich zu Anfang einfach Waschbrett. Wir guckten uns kurz an und haben diesen Punkt einfach gestrichen.
An einem Aussichtspunkt haben wir dann kurz Pause gemacht und den herrlichen Blick genossen.



Nach einem kleinen und gepflegten Dörfchen ging es dann wieder bergauf auf rund 4000 m. Dann wieder ein kurzer Abstieg und wieder auf 4000 m hinauf. Ich meine wir haben so ganz nebenbei vier Pässe mit rund 4000 m gemacht.

Unangenehm war der starke Seitenwind, weil ziemlich kalt und leider sehr böig. Auf der einen Seite wärmte einen die Sonne, auf der Schattenseite kroch die Kälte des Windes unter den Anzug. Dann hatten wir auch noch einen Salz-Staub-Sturm, war schon spannend zu hören, wie die Salzkristalle auf den Helm prasselten.
Irgendwann ging es dann in eine Schlucht und deutlich abwärts. Nun waren wir schon bei 3000 m angekommen. Die Schlucht war spektakulär, es gab auch einen Aussichtspunkt, wo man eine Art Sandwasserfall bestaunen konnte. Aber da standen so viele Autos und Menschen rum, da sind wir lieber weiter gefahren. Dann endete die schöne Asphaltstraße an einer Baustelle. Es scheint, als wenn hier die Straße komplett erneuert wird. So kamen wir dann wieder in den Genuss von ca. 25 km Waschbrett, überwiegend weniger schlimm als bisher, aber manchmal gab es schon harte Schläge. Dazu der Staub durch entgegenkommende Fahrzeuge. Bei angenehmen Temperaturen und einer kaum noch zu spürenden Höhe von knapp 2000 m machten wir Pause und zogen die warmen Klamotten aus. Sogar die Zigarette hat wieder geschmeckt!
Die Landschaft wurde immer grüner und es gab auch wieder mehr kleine Ortschaften, die teilweise deutlich besser aussahen als wie wir es die letzten Tage erlebt haben. An der Kreuzung zur Ruta 40 haben wir an einer Tankstelle eine Kaffeepause eingelegt, getankt und die Ketten geschmiert.

Dann ging es auf die Ruta 40 wieder gen Norden. Die Fahrt war insofern bemerkenswert, weil wir knapp 100 km geradeaus durch eine Halbwüste gefahren sind. Die Temperatur stieg dann zum Nachmittag auf knapp unter 30°.


Je näher wir nach Cafayate kamen, desto dichter wurde der Verkehr und auch die Zahl und Größe der Ortschaften nahm zu. Rund um Cafayate wird viel Wein angebaut und man sieht von der Straße einige recht ansehnliche Anwesen mit dazu gehörenden Weinstöcken.
Cafayate ist seit Antofagasta in Chile die erste größere Stadt die wir besuchen. Es ist recht schön anzusehen und durchaus touristisch, allerdings sind die Touristen nahezu ausschließlich Argentinier.
Da wir ein Hotel vorgebucht hatten brauchten wir nicht lange suchen und konnten schnell unser Zimmer beziehen. Abrödeln, raus aus den Klamotten und duschen war dann schnell erledigt. Danach ging es zum großen Platz, wo sich viele Restaurants und Bars befanden. Wir haben lecker gegessen und den hiesigen Wein dazu probiert. War wirklich lecker! Vor allem im Vergleich zu den bisherigen Mahlzeiten.


Danach gingen wir um den Platz und blieben und bleiben an einer Bar mit Livemusik hängen. Der Musiker machte nicht nur gute argentinische Musik, sondern war auch eine Art Entertainer. So gegen halb eins gingen wir dann zurück ins Hotel. Zum Glück konnten wir ausschlafen, weil wir hier zwei Ruhetage eingeplant hatten.
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