Genzzinober

So, da stehe ich jetzt also an der Grenze. Nachdem die Kaffeepause bei den Georgiern beendet war, ging es auf dieser Seite sehr zügig.

Dann zu den türkischen Grenzern weiter rollen. Auch hier geht alles schnell.

Bis der Mann von Schalter 3 sagt ich muss noch zu Schalter 5.

Ich denke mir Nichts und wackle hin. Der Mann tippelt irgendetwas im Computer und sagt dann ich muss nach „Hopa“?! Ich verstehe nur Bahnhof. Drei Männer erklären mir, dass ich zufällig für einen X-Ray Scan ausgewählt wurde. Dafür muss ich mit ihnen in die nächste Stadt fahren, aber erst in einer Stunde! Meine Verwunderung weicht Entsetzen, aber auch so halten die Herren an dem Vorhaben fest. Schöne Begrüßung von dem Land hier.

Ich rege mich gar nicht auf, hilft eh nicht. Suche mir ein schattiges Plätzchen und warte. Und da schau her, nach einer Stunde kommt einer. Er kann sogar englisch und hat auch ein Motorrad. Schon sind wir Freunde. Sein Kollege fährt mit mir jetzt zum X-Ray. 10 Kilometer heitze ich meinem, mit Blaulicht fahrendem, Lotsenfahrzeug hinterher. Dann geht es in den Hafen wo einige LKWs rumstehen.

Stempel hier, Computergetippel da, dann geht es los. Motorrad wird geröngt. Voll der Witz. Dauert zwei Minuten!

Dann nochmal: Stempel hier, Computergetippel da. Dann bin ich fertig. Nur noch kreuz und quer durch den Hafen, noch eine Schranke und dann bin ich auf der Autobahn. Seltsame Aktion war das.

Die Autobahn ist so eine Schnellstraße, die immer wieder durch Städte geht und Ampeln hat. Geht aber zügig zu fahren und so sieht man was vom türkischen Leben. An den Ampeln trainierte ich mein Balancegefühl und mogle mich immer durch die Autos und LKWs nach vorne. Ich bin ein Moto!

Nach 550 Kilometern suche ich eine Tankstelle mit WIFI und checke die Hotelsituation in der Gegend. Mhhh, vier Sterne am Meer für knappe 30 Euro. Da fahre ich mal hin. Nach gut 70 Kilometern komme ich in einen recht neuen und schicken Badeort. Das Hotel passt und gegenüber hat es ein schickes Kaffee mit Meerblick. Aber gut, den hatte ich den ganzen Tag auch schon.

Am nächsten Tag geht es Richtung Istanbul. Jetzt ist es fast schon eine richtige Autobahn. Und vor Istanbul hat es sogar Stau. Ein LKW hat sich umgelegt. Und dann tolle Show: Ich fahre auf dem Standstreifen vor, vor mir ein Auto macht das gleiche. Als es für ihn zu eng wird drängelt er sich dreist vor einem LKW rein. Der hupt deutlich. „So nicht“ denkt sich das Männlein, springt aus dem Wagen und schimpft auf den LKW-Fahrer ein, auf der Autobahn! Nicht genug, jetzt gehen alle Türen vom Auto auf und die ganze Familie steigt aus. Jetzt schimpfen 6 Leute aus drei Generationen auf den LKW-Fahrer ein. Dann sind sie fertig und steigen in aller Ruhe wieder in ihr Wägelchen. Die spinnen.

Auch noch schön sind Unfälle. Beim kleinsten Blechschaden stehen immer gleich 50 Leute rum und diskutieren wild. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das hier mag.

Es lief gut heute, selbst um Istanbul herum bin ich gut durch gekommen, als ich nach 800 Kilometern zum Tanken in eine Stadt muss, laden mich die Tankmänner zum Kaffee ein. Das zieht sich und ich sehe, das es hier Meer und viele Hotels hat.

Ich schaue mir drei an und wähle das Schlechteste. Ich glaub das lange Fahren ist mir irgendwie nicht bekommen. Naja, wenigstens ist der Stand und die Terrasse schön.

Uschguli oder nicht Uschguli
Der große Schlängler

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