Willkommen in Patagonien
Irgendwann gestern ging es nach Patagonien. Und was soll ich sagen, die Landschaft ändert sich fast schlagartig. Hatte ich vorgestern noch 35 Grad in der Steppe, fahre ich heute an Schneefeldern vorbei und fahre später durch eine Gegend, die aussieht wie England – saftiges Grün ohne Ende.
Irgendwie hatte ich heute morgen schon das Gefühl, dass es kalt werden könnte. Also lieber mal einen Pulli mehr angezogen. Tanken und los.
Landschaft ist wie im Bilderbuch. Berge, Flüsse, Wasserfälle, Seen. In einer Wucht, die nicht zu beschreiben ist. Es ist wirklich grandios.
Ich bin hin und weg, auch weil ich auf so etwas gar nicht vorbereitet war. Allerdings ist es auch eiskalt. Zwar hat es keine Wolken, aber nach einer Stunde muss ich eine Schicht nachlegen und dicke Handschuhe anziehen. Trotzdem bleibt es kalt.
Zu fahren ist es herrlich. Sehr gute Straße, Kurven ohne Ende und natürlich kein Verkehr.
Der Grenzübertritt nach Chile ist ein einziger Spass. Schon beim Hinfahren treffe ich lustige Argentinier. Und wir haben beim Warten mächtig Spass. Ich darf dann gar an der Schlange vorbei fahren, „weil ich ja ein Moto bin“. Auch die argentinischen Grenzer sind alle gut drauf und es geht fix. Nur der junge Kollege von der Immigration versteht nicht wo ich eingereist bin. Er hatte noch nie jemanden der über den Paso Sico eingereist ist. Er kennt den Pass gar nicht. Aber ein erfahrener Kollege kann weiterhelfen.
Dann 30 Kilometer weiter bin ich bei den Chilenen. Die sind nur lustig drauf. Alle machen Witze und Späße. Ruck-zuck bin ich fertig. Der lustigste Grenzübertritt bisher.
Noch 100 Kilometer bis Osorno. Dort gibt es wieder neue Reifen. Unterwegs halte ich auf einer Nebenstraße um Pause zu machen.
Ich speise gerade eine Semmel, da hält ein LKW neben mir und Christian spricht mich auf deutsch an. Erst verstehe ich ihn nicht, weil mir das so absurd erscheint. Er betreibt hier einen Bauernhof und ist mit seiner fahrbaren Getreidemühle unterwegs zum einem anderen Gehöft.
Wir quatschen bestimmt 45 Minuten und ich erfahre viel über die Landwirtschaft hier. Es ist besonders nett, weil er auch aus Bayern kommt.
Hier braust er davon.
Dann geht es nach Osorno. Ich fahr gleich mal beim Reifenmann vorbei. Die haben Zeit und so werden die Schlappen sofort getauscht. Zudem bekomme ich Infos für die nächsten 1.000 Kilometer durch Patagonien. Und plötzlich tauchen gar die lustigen Argentinier von der Grenze auf. Was für ein „Hallo“.
Ich lade gerade wieder auf und will eine Herberge suchen, da wird das Wetter „patagonisch“. Es regnet … und hört erst mal nicht mehr auf. Kalt ist es eh noch. Es scheint jetzt erst mal vorbei zu sei mit dem wolkenlosen Himmel. Laut Wetterbericht bleibt das erst mal so. Aber was solls, Goretex ist nicht für Sonne gemacht.
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