Global Biker Community

Schöne Stadt, Wochenende – optimale Voraussetzungen für einen Ruhetag. Ich bin in San Rafael. Nicht zu groß und nicht zu klein für einen schönen Tag.

Am Morgen arbeite ich erst mal ein wenig an der Kleinen.

Das Frühstück zuvor war wieder einmal dürftig und wie immer ohne Teller. Das „Brot“ ist Zwieback.

Ich tausche die Bremsflüssigkeit. Beim Entlüften in Bolivien musste ich DOT3 nachfüllen. Jetzt hab ich gutes DOT4 besorgt.

So am arbeiten kommt ein anderer Biker. Er hat auch hier geschlafen und macht sich gerade für die Weiterfahrt bereit. Er versteht mich nicht, ich verstehe ihn nicht, dennoch reden wir 45 Minuten bevor er los fährt.

Ich mache fertig und gehe dann noch Öl für den Kettenöler kaufen. Als ich zurück komme und den Öler auffülle kommen zwei Herren vorbei. Die bauen hier im Hinterhof irgendein Gerüst. Sofort wieder „muj lindo, muj lindo“.

Sie fahren beide auch Motorrad und so kommen wir ins quatschen. Wieder versteht keiner wirklich was. Dann drücken sie mir ein Telefon in die Hand und ich muss mit jemandem telefonieren und mit jemand anderem WhatsApp austauschen. Und siehe da, ich habe eine Verabredung für ein Konzert am Abend.

Den Rest des Tages verbringe ich in Kaffees, beim Eisessen und beim Socken kaufen.

Auf die Minute genau taucht Raul um 9 am Hotel auf. Er hat seine sehr hübsche Schwester und ein paar Freunde mitgebracht – es wird ein sehr schöner Abend.

Am nächsten Morgen geht es dann, gar nicht so ausgeruht wie geplant, auf die Weiterfahrt.

Auf dem heutigen Teil der Ruta 40 hat es einen 100 Kilometer langen Abschnitt Piste der es in sich hat – tiefer Schotter mit Spurrillen.

Ich komme ganz gut durch als ich nach ca. 70 Kilometer ein Motorrad am Pistenrand stehen sehe.

Ich halte sofort an. Es ist Joanna aus Frankreich, die mit ihrer, in Paraguay gekauften, 250er nach Ushuaia will. Leider hatte sie auf dem üblen Geläuf einen Sturz. Das Motorrad ist beschädigt und so kann sie nicht weiter fahren. Ich sehe mir die Sache mal an. Machbar – ich ziehe erst Mal meine Outdoor-Werkstattkleidung – meinen Hut – an. Immerhin hat es 35 Grad und keinen Schatten.

Der Fussbremshebel ist mächtig verbogen. Abmontieren oder Rückbiegen? Ich entscheide mich für Rückbiegen. Klappt, und nach 45 Minuten sind wir abfahrbereit.

Wir fahren den Rest des Tages gemeinsam. Es sind noch 200 Kilometer bis in das nächste Dorf. Ich suche mir ein Hostal und Joanna sucht ihren Couchsurfing-Kontakt. Um 7 treffen wir uns wieder und lassen den Tag bei einer Flasche Wein ausklingen.

Joanna will den Sturz mit einem Ruhetag auskurieren. Für mich geht es weiter. Erst geht es 200 Kilometer durch karge Steppe, dann wird es grüner und die Zahl der leckeren Rinder rechts und links der Straße nimmt deutlich zu.

Erst aber mal die Schlange beim Tanken überwinden.

Und die Polizeikontrolle über sich ergehen lassen.

Dann geht es los.

"sehr niedlich"
Willkommen in Patagonien

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