Einfach rüber gerutscht
(über den Äquator)
Nach dem Frühstück bei der Panaderia gegenüber dem Hotel haben wir uns fertig zur Abfahrt gemacht. Schon vor dem losfahren war ich einmal durch geschwitzt! Wird wieder ein heißer Tag!
Aus der Stadt ging es schnell heraus, allerdings sah vieles doch etwas anders aus als in Kolumbien. Irgendwie alles etwas in die Jahre gekommen, so als ob die beste Zeit schon länger perdu war. Die Straße war okay und ging durch eine Kulturlandschaft, sprich Plantagen, Weiden, kleine Örtchen und immer wieder Dschungelabschnitte.

Durch dieses meditative Fahren sind wir doch glatt einfach ohne es zu bemerken über den Äquator gerutscht, daber hatten wir am Abend vorher noch drüber gesprochen. Aber es gab auch kein Schild oder andere Hinweise, auch unsere Moppeds benahmen sich wie vorher ;-)

Meistens geradeaus, ab und zu eine Brücke, und dann plötzlich viele Liegenschaften rund um die Ölindustrie, sprich, Bereiche für schwere Technik, Rohre, Fuhrparks und so weiter. Das ging über eine Stunde so, nur unterbrochen von einer Polizeikontrolle, wir mussten tatsächlich unsere Reisepässen vorzeigen. Neben den normalen Polizisten waren auch mehrere schwarz gekleidete und voll aufgerödelte Polizisten mit M16 dabei. Einer trat an mich ran und wollte wissen woher ich komme, Na, aus Alemania und er darauf „guten Tag“ und amüsierte sich köstlich.
Weiter ging und plötzlich war fast nur noch Dschungel. Ab und zu ein Haus, so wie man sich das am Amazonas halt vorstellt, auf Stelzen und sehr luftig gebaut.
So ging das glaube ich ein oder zwei Stunden, ab und zu mal ein kleines Dorf, und dann wieder Dschungel. Aber komischerweise außer Vögel keine Tiere zu sehen.

Dann ging es in die Berge und es wurde endlich kühler ;.) Abgesehen davon, dass die Straße schlechter wurde blieb es beim Dschungel. Schon spannend, dann vom Berg aus zu sehen wie weit sich doch der Dschungel streckt, von hier halt bis Manaus und weiter ;-)


Dann ging es leider wieder hinunter, aber die Fahrt war einfach schön soweit, alleine dieses Gefühl, dass hinter dem Strassenrand eine uns unbekannte Welt voller Exotik existiert und wir nur die Fassade bestaunen dürfen.
Wir sind dann zum Mittag in einer Raststätte eingekehrt. Es gab Trucha mit Reis, Süßkartoffel und etwas Gemüse.

Dann ging es weiter zu unserem Tagesziel, der Moka-Lodge. Erstaunlicherweise gab es keine Hinweisschilder, aber die freundliche Besitzerin hatte uns gehört und wies uns ein. Besonders schön war, dass sie fließend Englisch sprach. Das machte vieles einfacher.


Da wir relativ zeitig vor Ort waren konnte ich noch Wäsche zum Waschen geben, der Ténéré etwas Zuwendung geben und meine undichten Stiefel mit Silikon abdichten. Hoffentlich erweist sich diese Idee als tauglich, sonst wären bei Regen Plastiktüten angesagt.

Ansonsten chillten wir bei Bier am Pool und genossen den Tag. Dachten über die weitere Planung nach und genossen einfach den Nachmittag im Dschungel. Es gab auch Abendessen, Spaghetti Carbonara, Salat und zum Abschluß Pfannkuchen mit Pradiesfruchtsoße. Einfach lecker!


Ich bin mal gespannt wie sich das mitten im Dschungel schläft ;-)
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