Trampoline de la Muertes und Amazonien

Da wir heute so oder so nur relativ wenig Strecke zu machen hatten lassen wir uns Zeit, einmal um unsere Strecke für heute endgültig festzulegen und zum anderen in Ruhe frühstücken.

Als ich dann das Hotel zahlen wollte war es irgendwie komisch, der Rezeptionist fragte mich timmer irgendwas wegen „cancellar“ und ich dachte er meinte wir hätten schon für die nächste Nacht die Zimmer gebucht. Nach vielfältigem Hin- und her kam schließlich heraus, dass Tobias bereits am Vortage gezahlt hatte und nur noch die Getränke zu zahlen waren ;-)

Dann alles einpacken und Aufsitzen und Richtung Trampolin fahren.

Zunächst war alles Beton bzw. Asphalt und schon hatten wir das erste Pare…

Wir spielten ein bisschen Unterhalter für die Einheimischen, aber nach 20 Minuten war Siga angesagt. Wir haben erst einmal alle durchgelassen, weil so schnell konnten wir uns gar nicht anziehen. Die Klotzen hier richtig, überall Baustellen und neue Straßenoberflächen!

Das letzte Stück Asphalt
Jetzt geht’s los

Dann war der Asphalt zu Ende und die eigentliche Strecke begann. Zunächst noch recht breit, aber das änderte sich bald. Grundsätzlich war es wieder die übliche Ruckelpiste, aber die Ausblicke und engen Windungen und Serpentinen waren schon cool. Dazu der doch vielfältige Verkehr vom Moped bis zum 16-Tonner, Respekt!

Tobias freut sich

Es ist schon was besonderes, so eine Strecke zu fahren, die so exponiert ist, auch wenn wir wegen der Wolken nicht so viel von den Abgründen mitbekommen haben.

„Col de la Boaire“

Nach einer guten Stunde Ruckelmodus machten wir Pause an der hiesigen Variante vom Col de la Boaire und entschlossen uns umzukehren, das wir das spektakulärste Stück hinter uns gebracht hatten. Also zurück ins Tal. Immerhin sind wir bis zum Umkehrpunkt von etwa 500 m auf über 2000 m geklettert ;-)

Ohne Nebel
Im Nebel
Kehre, hier mal großzügig

Auf der Rückfahrt haben wir noch ein paar Fotos und Videos gemacht, wurden dabei aber von den Wolken etwas ausgebremst.

In den Wolken

Anschließend ging es runter zu den Ausläufern des Amazonas Dschungels, nach Santana, wo wir uns bereits ein Hotel ausgeguckt hatten. Es ging über eine gut ausgebaute Straße runter in den Dschungel. Und, ihr werdet es kaum glauben: Pare, immer wieder Pare. Aber  anscheinend gelten hier im Dschungel andere Gesetze, Motos dürfen einfach durchfahren, wir also dann zunächst ungläubig hinterher, aber nach dem 2. Pare hat man sich dran gewöhnt ;-)

Einmal war es ganz speziell, wir steckten hinter einer Kolonne Lkw und plötzlich ging es im Schritttempo durch ein Dorf. Die Gegenspur war voll mit stehenden Fahrzeugen, natürlich lief bei allen der Motor und auf unserer Spur kämpften sich die Trucks Zentimeter für Zentimeter durch das Dorf, während die Dorfbewohner seelenruhig in den Cafés saßen oder ihren Geschäften nachgingen. Und das unter einer fiesen Abgasglocke… Aber auch das hatte ein Ende. In Santana fragte Tobias im Hotel nach Zimmern, aber angeblich war alles ausgebucht! Also wieder die Lage checken.

Da kommt er

Tja, dann kam der Regen, das erste Schauer wetterten wir an einer Tankstelle bei einem Kaffee ab, das nächste Schauer dann bei einer Schlachterei, wo sich dann noch drei weitere Motos einfanden. Der Schlachter war nett, er rückte sogar noch zwei Stühle zurecht. Als es fast aufgehört hatte wollten sich alle fertig machen, doch dann ging noch ein tropisches Schauer nieder, also eher nicht weiter fahren. Auch das ging dann zu Ende und wir fuhren wieder bei fast blauem Himmel weiter.

Unterstellung

An der Straße wäre ein Eco Hotel und im nächsten Ort Puerto Asiz war auch ein schickes Hotel. Okay, das Eco Hotel war irgendwie geschlossen, also zum nächsten Hotel. Das sah entgegen der Fotos auf Google schon etwas in die Jahre gekommen aus, aber passt schon.

Naja, das einchecken verlief etwas sperrig, aber am Ende war alles gut. Allerdings viel uns die spezielle Auslage im Schrank hinter der Rezeption auf: Kondome, Gleitgel und andere passende Produkte. Es war wohl auch ein bisschen Stundenhotel. Aber egal, wir hatten jeder ein günstiges Zimmer mit Klimaanlage und breitem Bett ;-)

Wegen Abendessen boten uns die Damen der Rezeption an, uns was zu bestellen, weil es schon fast dunkel war und wir lieber hier essen würden. Nach einigem hin und her hat’s dann geklappt und wir bekamen auch noch etwas Bier. Passt! Morgen wollen wir nach Ecuador rüber machen.

Ein Tag voller Pare
Im Regen nach Ecuador

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