Eine Brücke zu viel

Der Plan war von Sabana de Torres der alten Eisenbahnstrecke nach Bucaramanga zu folgen, einmal weil es landschaftlich reizvoll ist und einige interessante Brücken zu queren sind.

Doch vor dem los fahren war erst einmal frühstücken angesagt. Dazu sind wir zu einer Panaderia in der Nähe vom Hotel. Es war einfach aber lecker und der Cafe con Leche macht wach ;-)

Auf der Schwäbischen Eisenbahn 😃

Moppeds Aufrödeln und schon ging es auf die Piste bzw. Eisenbahn. Stellenweise war deutlich zu erkennen, dass die Trasse mal zu einer Bahn gehörte, besonders wenn man dann die Brücken überquerten, wobei meisten waren sie Recht gut zu befahren.

Interessanter Fahrbahnbelag
Alt aber massiv
So sahen die Loks mal aus

Landschaftlich spektakulär unspektakulär, sprich abwechselnd Bambus Dschungel, offenes Land und Viehweiden, dazu hin und wieder ein kleines Dörfchen.

Bambusdickicht

Dann wurde es langsam bergiger und der Track windete sich am Fuße der Berge entlang. Zeitweise ging es durch einen grünen Tunnel und auch der pechschwarze dunkle Tunnel kam dazu. Ein Hoch auf meine kleinen Nebelscheinwerfer, damit ging’s dann Recht kommod.

Einige kleine Furten gab es auch, aber nicht der Rede wert. 

Dann kam ein steiler Abstieg zu einer furt und auf der anderen Seite ein mindestens ebenso steiler Aufstieg mit losem Geröll… Die Frut selber war easy und er Aufstieg ließ sich auch easy an, aber dann passierte es, ich habe meine Rocinante auf die Seite gelegt und mein rechtes Bein unter die Maschine gelegt, natürlich leicht verdreht wie sich das für mich gehört ;-) Zum Glück konnte ich den Fuß selbst befreien und konnte dann relativ entspannt auf Tobias warten, damit ich komplett befreit werden kann. Als ich aufrecht stand habe ich erst einmal die Beweglichkeit und Belastung getestet, okay, alles gut, tut nur Scheisse weh…. Natürlich gibt es davon kein Bild. Aber die Stelle haben wir fotografiert.

Hier unten rechts habe ich gelegen

Nach einer angemessenen Pause ging es dann wieder weiter, zunächst hat Tobias mein Mopped die Steigung hochgefahren, dann habe ich wieder übernommen. Es ging schön weiter durch die spannende und wechselreiche Landschaft. Und wir hatten die ersten spannenden Brücken zu queren. Eigentlich ganz normal, aber der Belag bestand aus querliegenden Eisenbahnschienen, mit etwas Abstand dazwischen, teilweise waren auch Planken oder Bleche als Fahrspur verlegt.

Reserve Schienen

Mittlerweile ging es schon ganz schon hoch und teilweise wurde das Tal Recht eng. Und uns begleitete schon der Flug, den wir später überqueren wollten. 

Rio de Oro

In eine kleinen Dorf gab es dann eine Trinkpause, weil es war schon wieder unverschämt warm. Aber die Getränke waren schön kalt.

Der kleine Shop

Dann ging es weiter, die Landschaft wurde wilder, die Brücken interessanter und der Track ruppiger aber noch Recht gut fahrbar mit unseren beladenen Moppeds. Nun ja, dann standen wir vor der „vorletzten“ Brücke und als ich rauffahren wollte habe ich die Ténéré abgewürgt. Und dann plötzlich habe ich mich nicht mehr getraut. 

Point of Return
Ganz schön tief

Okay, eigentlich kürzer und ähnlich breit wie die Vitim-Brücke aber doch anders, weil hier war nämlich geschätzt eine 50 m Tiefe Schlucht… Naja, kurzer Kriegsrat und beschlossen, diese Brücke fahren wir nicht. 

Zum Glück brauchten wir nur 8 km zurück, um zur Ausfahrt aus dem Tal zukommen. Wobei diese Piste war auch spannend, sie ging nämlich auf Recht kurzer Strecke auf über 1000 m hoch, es war schon beeindruckend wie steil das hinauf ging, zumal uns ein normaler Pkw und diverse Kleinlaster entgegenkamen. Die Schlimmsten Ecken waren zwar betoniert, aber bei Regen wäre die Piste richtig anspruchsvoll zu fahren. Obern sind wir dann ein ziemliches Stück aus dem Bergkamm gefahren und konnte die wunderschöne Aussicht auf die umliegenden Berge und Tälern. Dazu dann etliche stattliche Haziendas, eine wirklich schöne Strecke, einziger Nachteil, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei nur rund 25 km/h ;-(

Am frühen Nachmittag erreichten wir die Hauptstraße und da lag auch ein Restaurant, das wir gleich aufsuchten, weil Durst, Hunger und Pipi ;-) Allerdings müssen wir noch an den Bestellungen üben, weil irgendwie bekamen wir nicht genau das was bestellt war, aber lecker wars trotzdem!

Dann haben wir beschlossen, dass wir den Rest der Strecke bis Zapatoa auf der Hauptstraße bleiben. Das war auch eine gute Entscheidung, weil wir einen wahren Kurven Rausch verfallen sind, enge und steile Serpentinen, sowohl rauf als auch runter bis wir an eine Baustelle kamen mit dem üblichen „Pare“ Schild.

Tolle Strecke, besser als der Stelvio!
Baustelle

Zum Glück gab’s direkt hinter dem Schild einen Aussichtspunkt, der auch einen kleinen Laden hatte, damit war zumindest die Versorgung mit Bebidas frio gesichert. Trotzdem war das nervig, weil wir gut anderthalb Stunden warten mussten. Zum Glück waren es nur wenige Kilometer bis zum Ziel. Dort sind wir ein bisschen durch das Städtchen gefahren bevor wir uns für eine Unterkunft entschieden haben. Das war mal eines ehemaligen Klosters und wir durften sogar die Moppeds im Innenhof abstellen.

Sicher Parken

Kurz Landfeind machen und es ging in die Stadt zum Essen, auf dem Weg konnte Tobias noch etwas Feintuning an seinen Handschuhen erledigen lassen.

Nach dem Essen ging’s wieder ins  Hotel und dich habe mir einen kalten Umschlag für den Fuss gemacht.

Pisten und Brücken
Die Piste zieht sich

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