Leider Plan B

Liebe Leserinnen und Leser, sicherlich werdet ihr euch gewundert haben, warum die letzten Tage kein Eintrag erfolgte. Hier jetzt die Erklärung, …

… ich fliege früher nach Hause und beende jetzt die Reise. Soweit die Kurzform.

Jetzt die Langfassung: Wir hatten uns am Montag in Chiloe getrennt, mein Plan war gemütlich nach Norden Richtung Santiago zu fahren, um dort einige Sachen wie wasserdichte Stiefel und eine Hose zu kaufen, weil die jetzige anfängt sich aufzulösen. Außerdem wäre wohl ein neuer Hinterreifen fällig. Tobias ist noch auf Chiloe geblieben und wir wollten uns später wieder treffen.

Leider ist mir dann auf der Fähre von Chiloe zum Festland ein Missgeschick passiert. Ich bin auf einem Niedergang (bei Regen) abgerutscht, zwar nicht weit und zum Glück hatte ich die Hände am Handlauf, aber es reichte um meinem rechten Fuss eins mitzugeben. Es tat einmal kurz ziemlich weh und dann war es halbwegs gut, ich konnte den Fuß belasten und auch bewegen, also dachte ich es wäre alles okay.

Als ich abends dann den Stiefel ausziehen wollte merkte ich dann doch, da ist was faul. Ich habe dann abends noch lange nachgedacht und überlegt, bin aber noch zu keinem Ergebnis gekommen. Erst am nächsten Morgen beim Stiefel anziehen wurde mir klar, ich muss was tun. Ich habe dann Kontakt mit unserem Spediteur aufgenommen und nach einem früheren Abgabetermin im Dezember gefragt. Er hat den 22. Dezember angeboten und ich habe zugesagt und nach Umbuchungsmöglichkeiten für den Heimflug gesucht. Hier wurde es dann der 24.12.

Abends habe ich dann erst mit Barbara gesprochen und dann mit Tobias. Er war der Meinung, dass ich noch einen Arzt aufsuchen sollte. Das habe ich auch gemacht. Der gab zumindest insoweit Entwarnung, als dass er keinen Bruch feststellen konnte. Auch die Weiterfahrt bis Valparaiso wäre gerade noch vertretbar, aber noch 2 Monate bis Ushuaia hielt er für Unsinn.

Das habe ich dann Barbara und Tobias besprochen. Für mich stand damit die Entscheidung nach Hause zu fahren und mich dort beim Arzt zu melden.

Am Mittwoch bin ich dann zeitig los, um Recht viel Strecke zu machen weil ich spätestens am Donnerstag in Valparaiso sein wollte. Bei der Mittagspause habe ich dann die Nachricht von Tobias gelesen, dass er zu mir aufschließen will und mich nach Valparaiso begleitet. Das hat mich sehr gefreut und berührt. Am Abend haben wir uns dann getroffen und sind noch zum Essen marschiert. Für Tobias waren es den Tag runde 850 km überwiegend Autobahn und er sagt, das ging mit der CF Moto völlig problemlos.

Am nächsten Morgen ging es dann Richtung Valparaiso, erst Autobahn und später dann die Ruta 66, eine gut ausgebaute Landstraße. Unterwegs haben wir noch einen entspannten Mittagsstop eingelegt. Gegen 18:00 Uhr haben wir dann im IBIS Hotel eingecheckt. Da wir gut Mittag gehabt hatten reichte uns am Abend eine Kleinigkeit. Danach verschwanden wir dann in den Zimmern.

Am nächsten Morgen überzeugte mich Tobias, dass es eine gute Idee wäre, hier zu gucken, ob mein Fuß geröntgt oder ein MRT gemacht werden könnte. Ich hatte mir schon einige Adressen rausgesucht, aber eine private Klink in Vina del Mar erschien mir am geeignetsten. Ich habe es sogar geschafft noch am gleichen Tag einen Termin zu bekommen.

Also per Taxi dort hin und an der Rezeption gemeldet. Die Aufnahme ging recht zügig und ich war schnell 17.000 Pesos los. Die MTA besorgte sich noch einen Dolmetscher, weil mein spanisch dann doch zu Poco war.  Dann lag ich auch schon auf der Pritsche und mein Fuß wurde geröntgt.

Danach ging’s gleich eine Etage höher, wo ich für den Arzt vorab 25.000 Peso bezahlen musste. Kurz drauf saß ich beim Arzt, der zum Glück sehr gut Englisch sprach, daher konnten wir uns gut verständigen. Es gibt am Wadenbein in Knöchelhöhe einen Haarriß, der einer baldigen Behandlung Bedarf. Eine Weiterreise außer direkt nach Hause würde er definitiv nicht empfehlen. Da ich den Fuß aktuell zumindest einigermaßen belasten und bewegen kann hat er keine Einwände, wenn ich ma Montag noch einmal das Mopped abgegeben fahre. Soweit so gut.

Barbara hatte dann auch schon einen Termin in Deutschland für mich gemacht. Manchmal läuft es halt. Tja, dann kam Tobias noch auf die Idee, ich sollte doch für den Flug den Mobilitätsservice in Anspruch nehmen. Wieder eine gute Idee, allerdings brauchte ich auf der Homepage von AirFrance recht lange, um zu dem Auswahlfeld zu kommen. Aber auch das hat geklappt und heute gab’s noch eine Nachfrage von denen, sie wollten wissen wie breit mein „Hintern“ ist. Es waren dann so ungefähr 60 cm ;-) Gucken wir mal, wann der Service bestätigt wird, immerhin habe ich noch gut drei Tage Zeit bis zum Flug.

Tja, einerseits ist es schade, das ich nicht weiter fahren kann, andererseits komme ich damit klar, weil ich bereits einmal in Ushuaia war. Außerdem habe ich mir überlegt, was passiert wenn ich drunten in Feuerland ein Problem habe… Das ist dann deutlich schwieriger zu lösen als hier und jetzt. Außerdem fühlt sich die Entscheidung für mich richtig an, weil irgendwie alles eingetütet ist. Insofern halt fast Alles gut.

Und dann noch ein großes Dankeschön an Tobias für seinen Beistand und vor allem seine Ideen. Das finde ich schon sehr Besonders was er getan hat. Also Tobias, vielen Dank! Du wirst auch einer der ersten sein, die das Untersuchungs Ergebnis von zu Hause erfahren.

Und da er ja noch ein paar Wochen Zeit hat wünsche ich für die nächsten Kilometer viel Glück und eine tolle Zeit.

Ich werde zwischendurch immer mal einen Zwischenstand geben und natürlich auch Bescheid sagen, wenn ich sicher in Hamburg gelandet bin.

Auf nach Chiloe
Kirchentag

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